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Mit dem Symbioz Demo Car erprobt Renault autonomes Fahren mit einem Elektrofahrzeug.
Renault

Mit dem Symbioz Demo Car erprobt Renault autonomes Fahren mit einem Elektrofahrzeug.

Mit dem Symbioz Demo Car präsentiert Renault eine Weiterentwicklung der IAA-Studie Symbioz. Der komplett vernetzte Testwagen mit reinem Batterieantrieb bietet interessante Einblicke in die Zukunft: Die integrierten Systeme erfüllen alle Anforderungen für die vierte von fünf Stufen des autonomen Fahrens. In der sogenannten "Mind-off"-Phase kann der Fahrer im wahrsten Sinne des Wortes abschalten und muss nicht mehr durchgehend auf das Verkehrsgeschehen achten. Um sich automatisch durch den dichten Stadtverkehr zu bewegen, kommuniziert das Fahrzeug während der Fahrt stets mit Umgebung, Infrastruktur und anderen Verkehrsteilnehmern. Das intelligente Auto verfügt zudem über die Fähigkeit des "Valet Parking": Die Mitfahrer können automatisch direkt vor der Haustür abgeholt werden.

Die voll automatisierten Fahrzeuge will Renault 2022 auf den Markt bringen. Selbst wenn die Fahrt im "Mind-off"-Modus in Europa aktuell rechtlich noch nicht erlaubt ist, darf dieser aber auf bestimmten Strecken zu Testzwecken eingeschaltet werden. Allerdings muss in jedem Fall ein Fahrer hinter dem Steuer sitzen, der jederzeit eingreifen und die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen kann. 

Um autonom fahren zu können, ist die Karosserie des Symbioz Demo Car mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet. Hierzu zählen unter anderem Lidar-Detektoren, welche optische Abstands- und Geschwindigkeitsmessungen vornehmen und in den Scheinwerfern sowie in der hinteren Stoßstange verbaut sind. Ähnlich wie bei einem Radar wird dabei die Umgebung mit Laserstrahlen erfasst. Weiterhin finden sich am oberen Rand der Windschutzscheibe Radar- und Ultraschallsensoren sowie eine Frontkamera. Auf der Heckklappe und den Türöffnern sind ebenfalls Kameras angebracht.

Sobald Autos automatisch fahren können, tritt das Fahrgefühl in den Hintergrund, dafür gewinnen Ausstattung und Entertainment im Inneren des Fahrzeugs immer mehr an Bedeutung. Dies zeigt sich auch beim Symbioz Demo Car, bei dem die Mittelkonsole komplett fehlt und die Türverkleidungen Leuchtelemente enthalten. Im "Lounge"-Modus senken sich Armlehnen automatisch ab und die Sitze schwenken um 15 Grad aufeinander zu. Im "Alone@Home"-Modus wird das Lenkrad um zwölf Zentimeter nach hinten verschoben, damit für andere Aktivitäten mehr Platz zur Verfügung steht. Die Entwicklung des Cockpits erfolgte in Kooperation mit LG Electronics. Dieses umfasst Anzeigefelder für Fahrtinformationen, Navigation und Komfortfunktionen bzw. On-Board-Entertainment. In einem Head-up-Display werden ebenfalls die wichtigsten Fahrtinformationen auf der Windschutzscheibe dargestellt. Im Modus "Relax" kann der Fahrer eine Virtual-Reality-Brille, die mit dem Fahrzeug vernetzt ist, aufsetzen. Die Bilder, die der Fahrer dabei sieht, stimmen mit Fahrgeschwindigkeit, eigenen Bewegungen und den Bewegungen anderer Verkehrsteilnehmer überein. 

Durch den hohen Vernetzungsgrad des Symbioz Demo Car erkennt das Fahrzeug die Mitfahrer anhand von Smartphone-Daten, um beispielsweise passende Musik oder Filme auszuwählen. Gleichzeitig besteht auch Zugriff auf digitale Medien und Dienste, die sich zu Hause oder am Arbeitsplatz befinden. So ist es beispielsweise über das Fahzeug möglich, die Heizung zu Hause aufzudrehen oder per Kamera zu kontrollieren, ob alles in der Wohnung in Ordnung ist. Umgekehrt ist es möglich, vor Fahrtantritt von zu Hause den Ladestand der Fahrzeugbatterie zu prüfen. Dank der Vernetzung mit anderen Fahrzeugen und der Infrastruktur (V2X) kann der Fahrer rechtzeitig vor Staus, Unfällen oder anderen Verkehrsbeeinträchtigungen gewarnt werden. In Frankreich arbeitet Renault mit dem Autobahnbetreiber Sanef zusammen, sodass Autobahngebühren an Mautstationen automatisch abgebucht werden können. Weiterhin liefert das Symbioz Demo Car Informationen zu touristischen Highlights, die auf dem Fahrweg passiert werden.

Für den Antrieb des Fahrzeugs sorgen zwei Elektromotoren an der Hinterachse, die zusammen 500 kW/680 PS leisten. Die Batterien mit einer Kapazität von 72 kWh lassen sich an einer Schnellladestation in unter 30 Minuten auf 80 Prozent ihrer Kapazität laden.

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