Bewertung: 5 / 5

(1)
 
Im September 2018 hat Stadler den Flirt Akku erstmalig vorgestellt.
Stadler

Im September 2018 hat Stadler den Flirt Akku erstmalig vorgestellt.

Schleswig-Holstein stellt die Weichen auf Batterie-Technologie im Bahnverkehr: 55 Akku-Züge hat der Nahverkehrsbund Schleswig-Holstein (Nah.SH) bei Hersteller Stadler in Auftrag gegeben. Ab Dezember 2022 sollen sie auf nicht-elektrifizierten Strecken Diesel-Züge ersetzen, die im nördlichsten Bundesland bislang überdurchschnittlich oft unterwegs sind.

Die Batterie-Züge vom Typ Flirt Akku sollen auf den Strecken Kiel-Lübeck-Lüneburg, Bad Oldesloe-Neumünster-Heide-Büsum, Kiel-Husum, Husum-Bad St. Peter Ording, Kiel-Rendsburg und Kiel-Eckernförde-Flensburg zum Einsatz kommen. Der Bedarf an Alternativen zum Diesel ist groß in Schleswig-Holstein: Nur knapp 30 Prozent des Schienennetzes sind elektrifiziert – so wenig wie in keinem anderen Bundesland. Die neue Lösung führe dazu, dass künftig in Schleswig-Holstein kaum noch Dieseltriebwagen fahren werden, so Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP).

"Die Triebwagen sind emissionsfrei. Mich freut besonders, dass diese Lösung auch so wirtschaftlich ist. Über den Investitionszeitraum gerechnet liegen wir hiermit etwas günstiger als mit Dieseltriebwagen", so Buchholz.

Akkuaufladung während der Fahrt

Die auf dem Dach montierten Akkus haben eine Reichweite von bis zu 150 Kilometern. Aufgeladen werden die Batterien an vorhandenen Oberleitungen, vor allem in Kiel, Neumünster, Flensburg, Lübeck, Lüneburg sowie auf der Strecke Osterrönfeld - Jübek. Zudem sollen an einigen Stellen im Land zusätzliche Ladevorrichtungen gebaut und bestehende Oberleitungen verlängert werden.

Eine Besonderheit dieses Auftrags ist, dass der Hersteller über 30 Jahre lang für die Instandhaltung der Triebwagen verantwortlich sein wird. Stadler Pankow, deutscher Ableger des Schweizer Unternehmens, will dafür in Rendsburg und Neumünster Werkstätten errichten. Noch ist der Liefervertrag allerdings nicht rechtskräftig. Die unterlegenen Bieter können noch bis Ende Juni Beschwerde geben die Vergabeentscheidung einlegen.

Relevante Anbieter

Newsletter