Der Tüv-Verband hält drei Monate nach der Einführung von E-Scootern in Deutschland deren Ausstattung mit Blinkern für nötig und fordert eine entsprechende Ergänzung der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung. Grund: Das Abbiegen mit E-Scootern führe häufig zu gefährlichen Verkehrssituationen.
„E-Scooter-Fahrer sollten die Hände unbedingt am Lenker lassen, um die Stabilität des Fahrzeugs nicht zu gefährden. Nachfolgende Verkehrsteilnehmer sehen dann aber oft zu spät, wenn Elektrotretroller die Fahrtrichtung ändern oder die Spur wechseln“, sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des Tüv-Verbands.
Eine entsprechende Verpflichtung zur Ausstattung von E-Scootern mit „Fahrtrichtungsanzeigern“ sollte zügig in die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung aufgenommen werden, heißt es weiter. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Tüv-Verbands meinen 70 Prozent der Deutschen, dass alle E-Scooter mit Blinkern ausgerüstet werden sollten. Frauen sind dabei deutlich sicherheitsorientierter als Männer: 81 Prozent der weiblichen Befragten sind für eine Blinkerpflicht, aber nur 59 Prozent der Männer.
Deutsche befürworten auch weitere Sicherheitsvorgaben für E-Roller
Laut den Ergebnissen der Umfrage fordern die Bundesbürger darüber hinaus weitere Sicherheitsvorgaben für die Nutzung von Elektrotretrollern. 82 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass für E-Scooter-Fahrer eine Null-Promille-Grenze gelten sollte, 73 Prozent befürworten eine Helmpflicht. Auch hier sind Frauen deutlich sicherheitsaffiner als Männer: Knapp neun von zehn Frauen (89 Prozent) sind für eine Null-Promille-Grenze im Vergleich zu 74 Prozent der Männer.
Für eine Helmpflicht plädieren 81 Prozent der Frauen und 65 Prozent der männlichen Befragten. Immerhin 58 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass E-Scooter-Fahrer mindestens einen Mofa-Führerschein vorweisen sollten. Das könnte gerade für jüngere E-Scooter-Nutzer sinnvoll sein, die weder über einen Auto- noch einen Motorradführerschein verfügen. E-Scooter dürfen ab 14 Jahren gefahren werden.