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Mit E-Power durch die Dünen: der Renault C640 vom Riwald-Dakar-Team.
ZF Friedrichshafen

Mit E-Power durch die Dünen: der Renault C640 vom Riwald-Dakar-Team.

Der Startschuss zur 42. Rallye Dakar ist gefallen. Mit dabei: der erste als Hybrid angetriebene Offroad-Truck der Rennserie. Der Friedrichshafener Zulieferer ZF hat ihn gemeinsam mit dem französischen Unternehmen MKR Technology entwickelt.

Kernstück des Renault C640, der mit einem eigens für diesen Zweck entworfenen Antriebsstrang ausgestattet wurde, ist ein spezieller Prototyp des zentralen elektrischen Achsantriebs von ZF. Er wurde für den Rallyeeinsatz hard- und softwaretechnisch neu ausgerichtet. Das Endprodukt hört auf den Namen CeTrax Lite RS und unterstützt das Diesel-Hauptaggregat nach Angaben der Friedrichshafener mit zusätzlich abrufbaren 1.400 Nm Drehmoment und einer Dauerleistung von 80 kW sowie 150 kW Leistung in der Spitze.

Eine besondere Herausforderung sei laut ZF die Entwicklung einer neuen Übersetzungsstufe gewesen. Mit dieser werden die 13.000 U/min der Asynchron-E-Maschine an die 2.700 U/min angepasst, welche der 1.000 PS starke Dieselmotor am Getriebeabtrieb abruft.

Ein Allrad-Truck für Extremsituationen

ZF liefert neben dem E-Motor eine integrierte Leistungselektronik und das Hybrid-Steuergerät samt Software, die speziell für die Rallye Dakar programmiert wurde. Im gesamten Antriebsstrang ist nach Angaben der Friedrichshafener zudem ein Automatgetriebe von ZF verbaut, das die Pferdestärken des Dieselmotors passgenau in die richtigen Gänge leitet. Ein ZF-Verteilergetriebe, auf das Verbrenner und E-Aggregat einwirken, macht den Renault-Truck zum Allrad-Offroader.

„Die Extremsituation der Rallye Dakar – viel Sand, viele Erschütterungen – bietet uns eine einmalig tolle Chance, unseren Hybrid-Antriebsstrang dem Härtetest zu unterziehen“, so Ralf Boss, Direktor Sonderfahrzeugsysteme bei ZF.

Rasante Entwicklung

Das Riwald-Dakar-Team mit Pilot Gert Huzink tritt als einziger Teilnehmer der Dakar 2020 mit einem Hybridfahrzeug an. Auf Teststrecken in Polen, Frankreich und den Niederlanden holte das Team nach Angaben der Konstrukteure einige Sekunden gegenüber anderen Fahrzeugen des Rennstalls heraus.

Ähnlich rasant wie beim Testlauf ging es bei der Entwicklung des neuen Antriebsstranges zu. Zwischen dem Start des Projekts und den ersten Erprobungen lagen laut ZF nur wenige Monate. Auch die Versuchsfahrten gingen schnell über die Bühne: Der neue Hybridantrieb überzeugte sowohl Riwald, MKR als auch ZF mit so sehr mit seiner Leistung und Robustheit, dass sie ihn bereits nach vier Wochen für den Rallyeeinsatz freigaben.

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