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Die Zukunft der Straße? Solarmodule können auch in den Fahrbahnbelag integriert zur Stromgewinnung dienen. Im Bild: ein Solmove-Solarweg in Erfstadt bei Köln.
Solmove

Die Zukunft der Straße? Solarmodule können auch in den Fahrbahnbelag integriert zur Stromgewinnung dienen. Im Bild: ein Solmove-Solarweg in Erfstadt bei Köln.

Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Westerholt an der Stadtgrenze zwischen Gelsenkirchen und Herten versorgt seit letzter Woche ein smarter Straßenbelag aus Solarmodulen eine Ladestation für E-Autos und E-Bikes sowie Arbeitsplätze des angrenzenden Bürogebäudes.

Die Testanlage wurde vom Berliner Start-up Solmove entwickelt, fertiggestellt und in Betrieb genommen. Die mit Fördermitteln des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ geförderte Smart Solar Street ist eine der ersten Strom produzierenden Solarstraßen bundesweit.

Die befahrbaren Solarmodule wurden auf einer Grundfläche von 40 Quadratmetern auf einem Parkplatz installiert. Sie bestehen aus Photovoltaik-Zellen, die in eine harte Glasschicht integriert und auf versiegelten Flächen wie Straßen, Wegen oder auch Parkplätzen aufgebracht werden können.

Versiegelte Flächen als Kraftwerke nutzen, E-Autos während der Fahrt laden

Smart Solar Streets könnten in Deutschland auf etwa 1.400 Quadratkilometern versiegelter Verkehrsflächen wie Straßen, Radwegen oder Parkplätzen Solarenergie erzeugen – mit diesem Strom ließen sich etwa 20 Millionen Fahrzeuge mit Energie versorgen, so Solmove. Indem vorhandene Verkehrsflächen doppelt genutzt werden – als Verkehrsweg und zur Energiegewinnung – könne außerdem der Flächenverbrauch zur Erzeugung erneuerbarer Energie in der Natur verringert werden.

Zudem sollen E-Autos durch die Kombination mit induktiver Ladetechnik perspektivisch auch während der Fahrt geladen werden. Solarstraßen aus Photovoltaik-Modulen wären dann großflächige klimaneutrale Kraftwerke, die zur Erreichung der Klima- und Nachhaltigkeitsziele beitragen.

Bernd Lohse von der Entwicklungsgesellschaft Neue Zeche Westerholt freut sich: „Dieses mit ca. 15 Meter Länge eher kurze Stück Solarstraße überzeugt uns mit der Leistung, die sie liefert. Wir können hier täglich 'erfahren', wie innovativ man mit Straßenflächen umgehen kann. Wenn dieses Modellprojekt einen Impuls für die Umsetzung im großen Maßstab liefert, hätten wir riesiges Potenzial, um den CO2-Ausstoß weiter zu reduzieren und wortwörtlich umweltfreundliche Energieerzeugung 'erfahrbar' zu machen.“