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Auf der Autobahn soll der Lightyear 0 bei Tempo 110 auf eine Reichweite von 510 Kilometern kommen.
Lightyear

Auf der Autobahn soll der Lightyear 0 bei Tempo 110 auf eine Reichweite von 510 Kilometern kommen.

Sechs Jahre hat Lightyear an seinem Solar-Elektroauto entwickelt. Nun hat das niederländische Startup die Serienversion und damit auch die finalen technischen Daten präsentiert: Der Lightyear 0 soll ab Herbst produziert werden.

„Heute ist der Tag, auf den wir alle gewartet haben, seit wir zu fünft in einer Küche saßen und unseren Traum vom nachhaltigsten Auto der Welt skizzierten. 2016 hatten wir nur eine Idee. Drei Jahre später hatten wir einen Prototyp. Jetzt, nach sechs Jahren des Testens, Wiederholens, (Um-)Gestaltens und unzähliger Hindernisse, ist Lightyear 0 der Beweis, dass was unmöglich schien, tatsächlich umsetzbar ist“, sagte Lex Hoefsloot, CEO und Mitgründer von Lightyear.

Der Lightyear 0 verfügt über eine 60 kWh-Batterie, die eine WLTP-Reichweite von 625 Kilometern ermöglichen soll – die finale Homologation steht hier noch aus. Bei der Vorstellung 2019 hatte das Startup zwar noch 100 Kilometer mehr Reichweite in Aussicht gestellt. 625 Kilometer wären allerdings immer noch mehr als beachtlich. So soll etwa der ID.3 mit einem 58 kWh-Akku auf eine Reichweite von 426 Kilometer kommen, also ganze 200 km weniger.

Möglich macht das beim fünf Meter langen 0 unter anderem ein vergleichsweise geringes Gesamtgewicht von 1.5745 Kilogramm. Entscheidender Faktor ist aber die gute Aeordynamik. Der Luftwiderstand liegt bei unter 0,19, womit der 0 auch etwa den Mercedes EQS noch unterbietet. Im Zusammenspiel mit vier effizienten Radnabenmotoren ergibt sich nach Herstellerangabe ein Energieverbrauch von gerade mal 10,5 kWh pro Kilometer.

Monatelang steckerfrei?

Der 0 ist außen mit rund fünf Quadratmeter Solarzellen ausgerüstet, die unter optimalen Bedingungen eine zusätzliche Reichweite von 70 Kilometern pro Tag generieren sollen. Bei einem täglichen Arbeitsweg von bis zu 35 Kilometern könne man den Stromer monatelang fahren, ohne ihn aufladen zu müssen, stellt Lightyear in Aussicht. In Klimazonen wie den Niederlanden und Deutschland seien es circa zwei Monate, in Spanien oder Portugal bis zu sieben Monate.

Muss der 0 dann doch mal an die Ladesäule zieht er via Wechselstrom bis zu 22 kW, an einer Schnellladesäule sind 60 kW machbar. Von Null auf Hundert geht es im 130 kW / 170 PS starken 0 in zehn Sekunden, maximal sind 160 km/h möglich.

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                                                                                                                               Copyright: Lightyear

Im Innenraum arbeitet ein 10,1-Zoll-Touchscreen-Infotainmentsystem, das Cloud-basierte Updates ermöglicht. Das Interieur bestehe zudem vollständig aus veganen Materialien aus natürlichen Quellen, etwa ökologischen Mikrofaser-Wildledersitzen und Details aus Rattanpalmen. Das Fassungsvermögen des Kofferraums beträgt 640 Liter.

Günstigeres Nachfolgemodell geplant

Die Produktion des Lightyear 0 soll in diesem Herbst starten. Im November soll das erste Auto ausgeliefert werden. Das Unternehmen will maximal 946 0-Modelle von Auftragsfertiger Valmet bauen lassen. Ein Schnäppchen wird der limitierte 0 in jedem Fall nicht: Die Preise für den Stromer starten bei 250.000 Euro. Lightyear plant aber bereits ein Nachfolgemodell in Großserie das Ende 2024/Anfang 2025 zum Einstiegspreis von 30.000 Euro auf den Markt kommen soll. 

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