Seit rund einem Jahr bietet Nio E-Autos in Norwegen an. Nun hat der chinesische E-Autobauer in Berlin seinen offiziellen Start in Europa gefeiert und Details zu den Fahrzeugen und Services genannt. Demnach wird Nio in Deutschland, Schweden, Dänemark und die Niederlande zunächst drei Modelle anbieten.
Die große E-Limousine ET7 kann ab sofort bestellt werden und soll bereits ab 16. Oktober ausgeliefert werden. Für den SUV EL7 die mittelgroße Limousine ET5 nimmt Nio nun Vorbestellungen entgegen. Die Auslieferungen sollen im Januar bzw. im März 2023 anlaufen.
Alle drei E-Modelle sind Allradler und werden mit einem 75 kWh und einem 100 kWh-Akku angeboten, die entweder gekauft oder gemietet werden können. Ab kommendem Jahr soll auch eine Batterie mit 150 kWh verfügbar sein. Geladen wird via Wechselstrom mit bis zu 11 kW, an einer Schnellladesäule sind bis zu 140 kW machbar.
Bis zu 580 Kilometer Reichweite für ET7 und und ET5
Nios vollelektrisches Flaggschiff ET7 ist rund fünf Meter lang und kommt auf eine Systemleistung von 480 kW / 652 PS. Damit soll es in 3,8 Sekunden von Null auf Hundert gehen. Mit dem 75 kWh Akku soll eine WLTP-Reichweite von 445 Kilometern möglich sein, für den 100 kWh-Akku stellt Nio 580 Kilometer in Aussicht. Der ET5 soll dieselben Reichweiten bieten. Seine beiden E-Motoren kommen zusammen auf eine Systemleistung von 360 kW / 489 PS. Sie sollen die E-Limousine in vier Sekunden auf 100 km/h beschleunigen.
Das 4,9 Meter lange SUV EL7 hat dieselbe Leistung wie der ET7 (also 480 kW) und soll mit dem kleinen Akku bis zu 394 Kilometer weit fahren, mit der 100 kWh-Batterie sollen bis zu 513 Kilometer machbar sein.
Abomodell und Ausbaupläne für Akkuwechselstationen
Nio bietet die Elektroautos über ein Abomodell im Direktvertrieb an. Es wird zwei Modelle geben - eines mit flexibler Rate und eines mit fixer Rate. Ersteres läuft ab einem Monat, Letzteres hat eine Laufzeit von 12 bis 60 Monaten. Der ET7 kostet beispielsweise je nach Modell ab 1.199 Euro im Monat, beim ET5 geht es ab 999 Euro los. Ob man die Elektroautos wie in Norwegen auch kaufen kann, ist aktuell noch nicht bekannt.
Klar ist in jedem Fall, dass man die Akkus der Nio-Stromer nicht nur laden, sondern alternativ auch an Akkuwechselstationen tauschen kann, was dem Hersteller zufolge in rund fünf Minuten erledigt sein soll. Der erste Station in Deutschland wurde Anfang Oktober in einem Ladepark im bayerischen Zusmarshausen in Betrieb genommen, die zweite wurde am Kurfüstendamm in Berlin installiert, die dritte dürfte in München entstehen.
Bis Ende des Jahres will Nio dann 20 Stationen in Europa betreiben, bis Ende 2023 sollen es 120 sein. Bis 2025 sollen tausend Nio-Stationen außerhalb des chinesischen Heimatmarktes installiert sein, die meisten davon in Europa.