ZF hat auf der CES ein automatisiertes Level-4-Shuttle vorgestellt. Das neue Modell soll parallel zu dem bereits etablierten Shuttle angeboten werden, da beide Fahrzeuge auf andere Einsatzwecke ausgelegt sind. Erster Großabnehmer des neuen Shuttles wird der US-Mobilitätsanbieter Beep.
Der E-Shuttle bietet Platz für insgesamt 22 Personen und bis zu 15 Sitzplätze. Kunden können über das Layout von Sitz- und Stehplätzen und das Interieur individuell entscheiden. Mit wählbaren Batteriekapazitäten zwischen 50 und 100 kWh soll das Fahrzeug bis zu 130 Kilometer rein elektrisch zurücklegen. Die maximale Geschwindigkeit liegt aktuell bei 40 km/h. In der weiteren Entwicklung sollen bis zu 80 Stundenkilometer möglich werden.
Für das autonome Fahren ist das ZF-Shuttle mit Lidar-, Radar-, Kamera- und Geräuscherkennungssystemen ausgestattet, die eine präzise Umfelderkennung garantieren sollen, so das Unternehmen. Verarbeitet werden die Daten von der Autonomous-Driving-Software von ZF.
Einsatz in Mischverkehr und urbanem Umfeld
Das neue E-Shuttle ergänzt das bereits etablierte autonome Shuttle, sodass ZF künftig auf zwei Fahrzeugtypen zurückgreifen kann – eines primär für den Einsatz auf abgetrennten Fahrspuren und das neue Modell, das vor allem im urbanen Umfeld und im Mischverkehr zum Einsatz kommen soll.
Da die fahrerlosen Shuttles 24 Stunden pro Tag und 7 Tage pro Woche verfügbar sind, sollen die ÖPNV-Betreiber auf definierten Routen auch bei geringer Nachfrage ein Mobilitätsangebot zur Verfügung stellen und gleichzeitig – trotz akutem Fahrermangel – Fahrlinien ausbauen können, so ZF.
„Damit die verkehrsbedingten Emissionen in Metropolen sinken, ist eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und ein gleichzeitiger Ausbau nachhaltigerer, effizienterer, komfortablerer und bezahlbarerer Mobilitätsangebote erforderlich“, sagt Torsten Gollewski, Leiter Autonomous Mobility Solutions bei ZF.
Kooperation mit Beep
Mit dem US-Mobilitätsanbieter Beep hat ZF bereits einen Partner für seine neue Shuttle-Generation gewinnen können: Die Vereinbarung umfasst ein Planungsvolumen von mehreren tausend Fahrzeugen für den Einsatz in bestimmten Gebieten der USA. Beep evaluiert derzeit eine Reihe möglicher Standorte und Strecken für den Einsatz des neuen Shuttles.
Beep testet seit mehr als drei Jahren autonome Shuttles und hat dabei mehr als 100.000 Fahrstunden absolviert. In Lake Nona, Florida betreibt das Unternehmen nach eigenen Angaben das größte und am längsten bestehende private autonome Mobilitätsnetz in den USA.