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Conrady /VDI TZ

Bereits seit drei Jahren veranstaltet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zusammen mit der Fraunhofer-Gesellschaft einmal jährlich die DRIVE-E-Akademie, ein Nachwuchsprogramm für engagierte Studenten der Elektromobilität. Viele ehemalige Teilnehmer konnten durch die Akademie wertvolle Impulse und Kontakte für ihre berufliche Karriere gewinnen und arbeiten nun aktiv in Industrie und Forschung an der elektromobilen Zukunft. Am 7. Dezember luden die Veranstalter in Zusammenarbeit mit der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften zum ersten offiziellen DRIVE-E-Alumni-Treffen nach Hamburg zum gemeinsamen Austausch und Netzwerken.

 

Exklusiver Veranstaltungsort und hochkarätige Referenten

 

Die Veranstaltung fand standesgemäß in den Räumen der E-Collection, einem Conceptstore für Elektromobilität mitten in der Hamburger HafenCity statt. Dort standen für die mehr als 50 Besucher des Alumni-Treffens mehrere Elektrofahrzeuge vom Pedelec bis zum iMiEV für Testfahrten bereit. Darüber hinaus hatten sich für den Tag mehrere hochkarätige Referenten angekündigt, unter anderem gaben Herr Prof.Dr. Walter Leal von der Hochschule für Angewandte Wissenschaft Hamburg, welcher als Koordinator das nordische Elektromobilitätsnetzwerk ”E-Mobility NSR” verantwortet sowie Dr. Peter Öhman, Programm-Manager des schwedischen Lindholmens Science Park, einen Überblick zu grenzüberschreitenden Kooperationen und Entwicklungen in der Elektromobilität. Die Vorreiterrolle Hamburgs in der kommunalen Integration und Förderung von Elektrofahrzeugen wurde beeindruckend von Peter Lindlahr, Geschäftsführer der hySolutions GmbH, dargestellt. Sein Unternehmen betreut und steuert die gesamte elektromobile Projektentwicklung der Hansestadt und kann bereits einige städtische Fahrzeugflotten vorweisen. So wurden erst letzte Woche an den Hamburger Hafen 24 elektrische Kangoos von Renault übergeben, die dort künftig im Einsatz sind.

 

Zwei DRIVE-E-Erfolgsstories:  TÜV SÜD Battery Testing und Voltavision

 

Was man mit innovativen Ideen, Unternehmergeist und mutigem Einsatz erreichen kann, wurde von zwei ehemaligen DRIVE-E-Teilnehmern vorgetragen. Daniel Quinger und Nils Stentenbach sind Unternehmensgründer, die sich bereits während ihres Studiums intensiv mit Batteriesystemen bzw. Leistungselektronik befasst haben und ihr Wissen nun in ihren eigenen Unternehmen erfolgreich anwenden. Daniel Quinger gewann 2010 den DRIVE-E-Studienpreis für seine Arbeit zu Algorithmen für die Zustandserkennung von Lithium-Ionen-Batterien. Damals war er bereits mit der Firma Lionsmart, einem Entwicklungsdienstleister für Batteriesysteme, selbstständig und konnte die öffentliche Aufmerksamkeit und entstandenen Kontakte nach der Preisverleihung nutzen, sein Unternehmen weiter auszubauen und in Kooperation mit der TÜV SÜD AG die Tochterfirma TÜV SÜD Battery Testing zu gründen. Mittlerweile betreibt das Unternehmen ein umfangreiches Batterietestzentrum im Süden von Deutschland und kann mehrere OEMs zu seinen Kunden zählen.

Nils Stentenbach arbeitete während seines Studiums am Institut für Elektromobilität der Hochschule Bochum an einem autarken Solarmobil und sammelte auch danach vielseitige Erfahrungen aus verschiedenen Anstellungen im Automobilbereich. Im Jahr 2010 nahm er an der DRIVE-E-Akademie teil und gründete wenig später mit seinem Bruder das Unternehmen Voltavision, welches Prüfstände für Energiespeicher und Leistungselektroniken für mobile und stationäre Anwendungen betreibt. Bereits jetzt besteht sein Team aus 7 Mitarbeitern und betreut Projekte in der ganzen Welt, so z.B. den Aufbau eines Batterieprüflabors in China.

 

Netzwerk mit Zukunftspotenzial

 

Neben den Vorträgen kamen aber auch das Netzwerken und der Austausch zwischen den Teilnehmern nicht zu kurz und so wurde am Nachmittag in Workshops über die zukünftige Ausrichtung der DRIVE-E-Akademie sowie den Chancen nachhaltiger Mobilitätskonzepte diskutiert, bevor der Abend bei einem gemeinsamen Abendessen ausklang. Das Fazit aller Teilnehmer, dass das erste DRIVE-E-Alumni-Treffen eine sehr erfolgreiche und gelungene Veranstaltung war, ist vorallem dem engagierten Einsatz der vielen Organisatoren um Frau Sabrina Brezger von der Agentur LoeschHundtLiepold Kommunikation und Frau Marion Conrady vom VDI Technologiezentrum zu verdanken, die im Auftrag des BMBF das Programm betreuen. Während des Treffens konnte auch die Zusage des BMBF und der Fraunhofer-Gesellschaft bekanntgegeben werden, dass die DRIVE-E-Akademie auch die nächsten drei Jahre veranstaltet wird. Bleibt nur zur hoffen, dass dies auch zukünftige Alumni-Treffen einschliesst, welche einen wertvollen Beitrag leisten, das Netzwerk unter den Teilnehmern aufrecht zu erhalten und neue Ideen und Nachwuchskräfte für die Elektromobilität zu fördern.

Weitere Informationen zur DRIVE-E-Akademie 2013 und dem DRIVE-E-Preis 2013 finden Sie unter: www.drive-e.org. Dort kann man sich auch noch bis zum 7. Januar 2013 für die kommende DRIVE-E-Akademie in Dresden oder den DRIVE-E-Studienpreis 2013 bewerben.