Zum mittlerweile 26. Mal hat der ökologisch ausgerichtete Verkehrsclub Deutschland (VCD) sein jährliches Ranking der umweltfreundlichsten PKW veröffentlicht, für das über 400 Modelle nach Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß, Schadstoffemissionen und Lärm untersucht wurden.
Unter den vom VCD zu den umweltfreundlichsten Autos gekürten Fahrzeugen sind drei verschiedene Antriebstechnologien vertreten: Hybrid-, Diesel- und Erdgasantrieb.
Wie im vergangenen Jahr steht auch in der aktuellen Umweltliste der Hybride Lexus CT 200h auf Platz 1 des Gesamt-Rankings. Platz 2 und 3 wurden an den Peugeot 208 Active BlueHDi 100 Stop & Start sowie an die technisch gleichen Erdgas-Drillinge Volkswagen eco up!, Seat Mii Ecofuel und Škoda Citigo CNG Green tec vergeben. Richtig: Elektroautos sind nicht dabei. Auch in der Unterkategorie 'Klimabester' (Sieger: Toyota Yaris Hybrid) finden sich keine reinen Elektroantriebe.
Warum eine separate Elektroauto-Liste? Der VCD erklärt sich
Elektroautos wurden beim Gesamtranking nicht berücksichtigt - aus methodischen Gründen, so der VCD. Zum fünften Mal hat der VCD eine separate Elektroauto-Umweltliste veröffentlicht, die erstmals ein Ranking des Stromverbrauchs beinhaltet. Auf dieser Grundlage hat es der VW e-up! unter den rein batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen auf Platz 1 geschafft, gefolgt vom Mitsubishi EV und dem Citroen C Zero. Den letzten Platz belegt das Tesla Model S.
Nach der Kritik aus den Vorjahren, versucht der VCD diese Vorgehensweise im Gespräch mit Udo Lambrecht vom Institut für Energie und Umweltforschung (IFEU), der an der wissenschaftlichen Grundlage der Auto-Umweltliste beteiligt ist, zu erklären:
VCD: Warum lassen sich Umweltwirkungen von E-Autos und Verbrennern so schwer vergleichen?
Lambrecht: Die Emissionen entstehen bei unterschiedlichen Prozessen an unterschiedlichen Orten: Bei Benzinern und Diesel-Pkw ist der Anteil für die Fahrzeug- und Kraftstoffproduktion relativ gering. Die meisten Emissionen entstehen dort, wo sie fahren. E-Autos sind dagegen lokal emissionsfrei. Ihre ökologische Belastung entsteht primär bei der Strom- und der Batterieproduktion. Benziner und Diesel können auf Basis der Typprüfwerte einigermaßen konsistent verglichen werden. Bei E-Autos spielen Nutzungsverhalten (z. B. Heizung) und Herstellung eine große Rolle.
VCD: Was muss passieren, damit sie in eine Liste passen?
Lambrecht: Ein guter Anfang wäre es, wenn die Hersteller für definierte Nutzungen Energieverbrauchswerte angeben würden. Dazu gehören z. B. der reale, nachprüfbare Energieverbrauch (inkl. Klimaanlage bzw. Heizung) für Sommer und Winter. Bei Plug-in-Hybriden müsste der Verbrauch bei unterschiedlichen elektrisch gefahrenen Anteilen berücksichtigt werden. Ideal wäre es dazu, wenn wir Ökobilanzen für alle Modell-Familien bekämen.