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Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Integrität und Recht, bei der Daimler Fachtagung „Autonomes Fahren im Spiegel von Recht und Ethik“
Daimler AG

Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Integrität und Recht, bei der Daimler Fachtagung „Autonomes Fahren im Spiegel von Recht und Ethik“

Autonomes Fahren als Chance und Herausforderung: Am gestrigen Mittwoch diskutierten mehr als 100 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien im Rahmen der von Daimler organisierten Fachtagung zu Autonomem Fahren die weitreichenden rechtlichen und ethischen Fragen, die sich auf dem Weg zu diesen neuen Technologien ergeben.

Viele der offen bleibenden Fragen werden auch beim Daimler Sustainability Dialogue 2015 behandelt, der am 11. und 12. November in Stuttgart stattfindet.

Auf der "Haben-Seite" steht die Erwartung, dass die Automatisierung das Autofahren nicht nur komfortabler, sondern auch emissionsärmer und sicherer macht. Andererseits stellen sich auch ganz konkret Fragen nach der Haftung, dem Datenschutz und der Ethik. Darf der Fahrer die Hände vom Steuer nehmen? Wie reagiert das Fahrzeug in unvorhergesehenen Situationen? Und wer trägt die Verantwortung? Bei der Fachtagung "Autonomes Fahren im Spiegel von Recht und Ethik“ wurden diese Themen aus verschiedenen Perspektiven kontrovers diskutiert.

Mehr Komfort, weniger Stress, geringerer Verbrauch und das Potenzial für mehr Verkehrssicherheit – unschlagbare Vorteile?

 

Eröffnet wurde die Fachtagung von Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Integrität und Recht, die die Zukunft der Mobilität im autonomen Fahren sieht, da diese Technologie zahlreiche Vorteile mit sich bringe. Allerdings müssten neben den technischen Voraussetzungen auch die rechtlichen und ethischen Fragen geklärt werden, so Dr. Hohmann-Dennhardt: "Auch beim automatisierten Fahren ist die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer unsere erste Priorität. Genauso wichtig wie die technische Entwicklung ist, dass unsere Kunden Rechtssicherheit sowie Sicherheit in ethischen und datenschutzbezogenen Fragen haben. Deshalb treiben wir den Dialog dazu aktiv voran.“

Auf die Risiken fokussierte der ehemalige Kulturstaatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Professor für Philosophie an der LMU München und Mitglied im Beirat für Integrität und Unternehmensverantwortung der Daimler AG: "Wer trägt die Verantwortung beim autonomen Fahren – Fahrer, Fahrzeughalter oder Hersteller? Weil Roboter nicht wie Personen handeln und behandelt werden können, ist zu klären, wie wir unsere Kriterien aus Strafrecht, Zivilrecht und moralischer Alltagspraxis auf die neuen Technologien übertragen.“

Schließlich spiele auch das Thema Datenschutz in vernetzten wie auch in automatisierten Systemen eine zentrale Rolle. Bei Daimler stehen nach eigenen Angaben bereits in frühen Entwicklungsstadien nutzerorientierte Lösungen ("Privacy by Design“) im Mittelpunkt – die allerdings nicht im Detail dargestellt wurden.

Diese und weitere Fragen, die auf der Fachtagung natürlich nur diskutiert werden konnten, erfordern einen Dialog mit Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, um zu gesellschaftlich tragbaren Antworten zu gelangen.

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