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Philipp Kahle/eMobilitätOnline.de

- ein Gastbeitrag von Philipp Kahle -

Am Wochenende stand Berlin unter Strom, zumindest die City-Ost, rund um die Karl-Marx-Allee – die Formel Electric war zu Gast in der Stadt. Genauso wie in der ersten Saison letztes Jahr ist Berlin auch 2016 gegen Ende des Rennkalenders Austragungsort eines Rennens.

Diesmal nicht auf dem Gelände des Flughafens Tempelhof – aufgrund der Flüchtlingsunterkünfte – sondern mitten in der Stadt vom Alexanderplatz bis rund um den Straußberger Platz. Im Vergleich zum Flughafengelände, wo die Atmosphäre wegen des monumentalen Gebäudekomplexes bereits eine besondere war, ist sie mitten in der Stadt noch deutlich imposanter.

Kritik an der Entscheidung, dass Rennen direkt in der Stadt stattfinden zu lassen, kann gehört, aber nicht recht verstanden werden. Die Einschränkungen für die Anwohner hielten sich in Grenzen und eine Geräuschentwicklung ist natürlich dank der Elektroantriebe nicht existent. Lediglich durchdrehende Reifen und die Getriebe der bis zu 200kW starken Boliden waren zu hören.

Das Zusammenspiel zwischen den modernen Rennwagen und der sowjetischen Architektur direkt an der Strecke brachte immer wieder beeindruckende Szenen hervor. „Es war eine gute Entscheidung zu wechseln und wir sollten nächstes Jahr wiederkommen“, bestätigte Daniel Abt, Rennfahrer beim Team ABT Schaeffler Audi Sport nach dem Rennen. Er erreichte einen sensationellen zweiten Platz, das beste Ergebnis bisher. Erster wurde Sebastien Buemi vom Renault edams Team, wodurch er auf einen Punkt Lucas di Grassi in der Gesamtfahrerwertung aufschloss.

Grundsätzlich war es für viele ein tolles Ereignis bei bestem Wetter, auch wenn die Ticketpreise im Gegensatz zum letzten Jahr deutlich anzogen und teilweise mehr als doppelt so teuer waren. Man hatte jedoch auch ohne Ticket die Chance mit freiem Blick dem Trubel in der Boxengasse zu folgen. Lediglich die Rennstrecke war mit Sichtschutz verhangen, was die Anwohner natürlich nicht von zahlreichen Balkon-Partys abhielt und so eine tolle Integration ins Stadtbild bot.

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