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Lehrstuhl für Industrial Design / TUM

Seit vier Jahre arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) gemeinsam mit Kooperationspartnern daran, nun wird ein neuer Prototyp des aCars, ein speziell für Afrika entwickeltes Elektroauto, auf der IAA in Frankfurt präsentiert. Die TUM wurde im vergangenen Jahr für das aCar-Projekt mit dem bayerischen Staatspreis für Elektromobilität ausgezeichnet.

Das aCar soll ein "Alleskönner" sein: Konzipiert für den Personen- und Gütertransport und modular aufgebaut, soll es auf die Bedürfnisse der Menschen in ländlichen Regionen Afrikas zugeschnitten sein, die dortige Struktur stärken und die Wirtschaft ankurbeln. Nachdem der erste Prototyp im vergangenen Frühjahr zunächst in Deutschland getestet wurde, wurden in diesem Sommer ausgiebige Tests in Uganda absolviert.

Reduktion auf das Wesentliche

Das geländegängige Allradfahrzeug mit wartungsarmen Elektroantrieb kann eine Gesamtlast von 1 Tonne transportieren. Der 20 kWh-Akku ermöglicht eine elektrische Reichweite von bis zu 80 Kilometern, die durch die Solarmodule auf dem Dach sowie optional erhältliche Solarplanen erhöht wird. Mit seiner Leistung von 2 x 8 kW erreicht das 3,7 Meter lange aCar, das in der Zulassungsklasse L7e angesiedelt ist, eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.

Möglichst viele Komponenten des aCar sollen vor Ort gefertigt werden, um die lokale Wirtschaft zu stärken. „Hightech-Komponenten wie die Batterie und die Elektromotoren werden wir am Anfang natürlich importieren müssen“, sagt Martin Šoltés, der gemeinsam mit Sascha Koberstaedt das Projekt am Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik leitet. Prof. Wolfram Volk, Leiter des Lehrstuhls für Umformtechnik und Gießereiwesen, ergänzt: „Gussknoten und eine einfache geschraubte Bauweise ermöglichen eine einfache Produktion mit sehr niedrigen Investitionskosten.“ Der Preis für das Basis-Fahrzeug in Afrika soll langfristig unter 10.000 Euro liegen. Aber auch für den europäischen Markt sei das Elektroauto interessant.

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