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Auch in Köln stehen Elektroautos im Carsharing zur Verfügung
von AC Studi05 (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 or GFDL]

Auch in Köln stehen Elektroautos im Carsharing zur Verfügung

Der Trend zum Carsharing ist ungebrochen. So ermittelte der Bundesverband Carsharing nach dem ersten Quartal 2013 in Deutschland rund 500.000 registrierte Carsharing-Nutzer. Derzeit (April 2014) sind es schon über 800.000. Ein Anstieg von mehr als 60 Prozent. Dabei steigt auch der Anteil der geteilten Elektroautos: Während Carsharer wie Car2go, DriveNow oder Flinkster nach und nach ihr Angebot um Stromer erweitern, setzen Unternehmen wie Multicity oder Ruhrauto-e von Beginn an auf reine Elektroflotten. Die steigende Anzahl der geteilten Öko-Autos könnte jetzt der E-Mobilität  zu mehr Popularität verhelfen.

 

Absatz von E-Autos hinter den Erwartungen

 

Deutschland möchte im Bereich der Elektromobilität eine international führende Rolle einnehmen – so zumindest wird es seitens der Bundesregierung bei jeder sich bietenden Gelegenheit kommuniziert. Eine Million E-Autos sollen bis 2020 in den Zulassungsberichten des Kraftfahrtbundesamtes auftauchen – die Realität der Absatzzahlen allerdings spricht eine andere Sprache. Derzeit sind auf deutschen Straßen rund 12.000 rein elektrische Pkw unterwegs, hinzu kommen circa 86.000 zugelassene Hybride. Bei derzeit knapp 44 Millionen zugelassenen Pkw mit Verbrennungsmotoren ist dies ein verschwindend geringer Anteil. Zwar wächst der Markt kontinuierlich, von einer automobilen Energiewende ist man hierzulande jedoch noch weit entfernt.

Besser sieht es dagegen in Ländern wie den USA, Japan oder China aus. Hier finden sich die derzeit höchsten Wachstumszahlen bei Stromern weltweit, wie ein aktueller Bericht des Zentrums für Sonnenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) mitteilt. Verantwortlich sind dort laut ZSW staatlich gesteuerte Marktanreizprogramme. Auch in Deutschland müssten die Kaufanreize gezielt verbessert werden, wie ZSW-Vorstand Prof. Dr. Werner Tillmetz betont, um nicht „den Anschluss an den globalen Wettbewerb zu verlieren.“

 

Geteilte Elektromobilität erhöht öffentliche Sichtbarkeit

 

Die steigenden Angebote im Bereich des organisierten Carsharings sind nicht nur ein wichtiger Schritt in Richtung des emissionslosen Zeitalters, eine zunehmende Elektrisierung der Flotten könnte jetzt auch der Elektromobilität zugute kommen. Denn einerseits sorgt die E-Auto-Nachfrage der Carsharing-Unternehmen für steigende Absatzzahlen im Bereich der Stromer, andererseits verhilft die verbreitete Nutzung der geteilten E-Fahrzeuge der gesamten Branche zu mehr Popularität.

So werden die strombetriebenen Pkw im Zuge verbesserter Technologien (leistungsfähigere Akkukonzepte, kürzere Ladezeiten, verbesserte Infrastruktur der Stromtankstellen) nicht nur effizienter, sondern ermöglichen auch eine immer komfortablere Bedienung. Dies beinhaltet Features wie das schlüssellose Öffnen der Türen, die Ortung, Buchung und Abrechnung per Smartphone und die Überprüfung der Akku-Ladestände oder das Vorheizen des Innenraums aus der Ferne (ebenfalls per App via Smartphone). Vernetzte und elektrifizierte Carsharing-Fahrzeuge helfen schon jetzt dabei, Elektromobilität bekannter zu machen sowie Vorurteile und Ängste abzubauen.