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Toyota

Die Ankündigung des Verkehrsministeriums, das Elektromobilitäts-Gesetz in Kürze verabschieden zu wollen, ruft zahlreiche Reaktionen hervor (eMobilitätOnline berichtete). Nun äußerte sich auch der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK), der die Interessen der ausländischen Hersteller in Deutschland vertritt: Der VDIK appelliert an die Bundesregierung, monetäre Anreize für Privatpersonen zum Kauf von Elektroautos einzuführen - ansonsten sei aus Sicht des Importeursverbandes das von der Politik ausgerufene Ziel, bis 2020 eine Millionen E-Autos auf die Straßen zu bringen, nicht erreichbar.

Zwar begrüßt der Verband das Gesetzesvorhaben, aber Forschungsförderung sowie die Möglichkeit, Busspuren zu befahren und reservierte Parkplätzen in Anspruch nehmen zu können werde "bei weitem allein nicht für die Zielerfüllung ausreichen“. VDIK-Präsident Volker Lange hält wegen der beträchtlichen Mehrkosten für Elektrofahrzeuge eine staatliche Förderung von mindestens 5.000 Euro für Privatkäufer für "zwingend erforderlich“. Angesichts der 17 Elektrofahrzeuge, die die VDIK-Mitgliedsunternehmen im Programm haben, sicherlich keine uneigennützige Forderung, andererseits bei rund 6.360 Elektroautos (inkl. Plug-in-Hybride), die in den ersten 7 Monaten in Deutschland neu zugelassen wurden (bei einem Bestand von insg. knapp 23.000 E-Autos), durchaus nachvollziehbar.

 

NPE-Vorsitzender Kagermann: Keine staatlichen Zuschüsse, sondern Investitionen in den Technologie-Standort Deutschland – und Sonderabschreibungen

 

Henning Kagermann, EX-SAP-Chef und Leiter der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE), die als Beratungsgremium der Bundesregierung fungiert, sieht dagegen Deutschland auf dem richtigen Weg. In der gestrigen Ausgabe des Manager Magazins spricht er von einer ermutigenden Entwicklung, die durch weitere Anreize flankiert werden solle – nur eben nicht durch Kaufzuschüsse. Er verweist auf die Strategie der Bundesregierung, zuerst Leitanbieter und dann Leitmarkt zu werden – die erste Phase ende erfolgreich mit diesem Jahr. Studien der Unternehmensberatung McKinsey würden belegen, dass Deutschland auf der Anbieterseite international vorne liege. Nun komme es darauf an, den Markthochlauf zu forcieren. Investitionen in den Technologie-Standort sowie der Abbau bestehender Hürden stellen für den NPE-Vorsitzenden den entscheidenden Erfolgsfaktor dar – das Elektromobilitäts-Gesetz müsse schnell umgesetzt werden. Allein die darin vorgesehenen Maßnahmen würden den Käufern laut NPE-Berechnungen Vorteile in Höhe von 1500 bis 2000 Euro bringen. Darüber hinaus plädiert Kagermann für eine Sonderabschreibung für Elektroautos, die es Käufern gestatten soll, im ersten Jahr 50 Prozent des Anschaffungspreises absetzen zu können. Dies sei insbesondere für Gewerbekunden interessant. Dies würde den Staat zwar rund 130 Millionen Euro pro Jahr kosten, so der NPE-Vorsitzende, allerdings auch für bis zu 300.000 zusätzliche Elektroautos sorgen.

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