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Baden-Württemberg gehört zu dem führenden Regionen im Automobilbau – weltweit. Neben Daimler, Porsche und Audi sind im Ländle auch zahlreiche Zulieferer angesiedelt. Gerne wird auch auf die Innovationskraft im Bereich Elektromobilität verwiesen und nebenbei gehört Stuttgart zu den Städten in Deutschland mit der höchsten Stromtankstellen-Dichte.

Nun haben die  Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie e-mobil BW GmbH und das Cluster Elektromobilität Süd-West eine Studie beim Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Auftrag gegeben, die die weltweit führenden Regionen im Bereich Elektromobilität analysieren und vergleichen sollte.

Die Fraunhofer-Studie mit dem Titel "Elektromobilität weltweit: Baden-Württemberg im internationalen Vergleich“ kam jedoch zu einem gemischten Ergebnis: Zwar verfüge das Bundesland über die Voraussetzungen und das notwendige Potenzial, um erfolgreich zu sein bei der Entwicklung, Herstellung und Anwendung von Elektroautos und anderen Elektrofahrzeugen – international liege Baden-Württemberg jedoch nur im Mittelfeld der analysierten Regionen.

Nach Ansicht der Wissenschaftler könne der Weg an die Weltspitze nur gelingen, wenn die ansässige Automobilwirtschaft "umgehend" tiefgreifende Veränderungen vornehme.

Neun führende Regionen im Bereich Elektromobilität – mit großen Unterschieden

 

Die Basis der Studie bildete die Analyse neun weltweit führenden Regionen im Bereich der Elektromobilität sowie eine Detailanalyse von Baden-Württemberg: Kalifornien, Paris/Île de France, Great Lakes, Tokio, Seoul, Aichi, Peking, Shanghai und Shenzen.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass Baden-Württemberg aktuell weder beim Angebot von Elektrofahrzeugen oder -technologien noch bei der Anwendung der Elektromobilität zur Führungsriege zählt. Auf der Angebotsseite sind vor allem die japanischen Regionen Aichi und Tokio sowie das südkoreanische Seoul führend“, so Cornelius Moll, Projektmitarbeiter der Studie am Fraunhofer ISI. Im Bereich der Anwendung der Elektromobilität (Elektroauto-Zulassungszahlen, Ladeinfrastrukutr etc.) liege Kalifornien weit vor allen anderen Regionen.

Sollte Baden-Württemberg weiterhin seinen Schwerpunkt auf konventionelle Fahrzeugtechnik legen, drohe dem Land im Vergleich mit den genannten Technologieführern ein unaufholbarer Rückstand. Moll verweist auf die Schwächen im Bereich Batterie- und Brennstoffzellenproduktion: "In Baden-Württemberg existieren keine großserientauglichen Fertigungskapazitäten zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriezellen. Vor dem Hintergrund, dass gerade diese Komponenten das höchste Innovationspotenzial besitzen und auch die höchste Wertschöpfung versprechen, sind die Befunde als äußerst kritisch einzustufen.“

Andererseits verfüge das Land durchaus über eine gute Ausgangsbasis für den technologischen Wandel: etablierte Lieferanten- und Innovationsnetzwerke, exzellente Forschungseinrichtungen, eine solide Bildungsinfrastruktur sowie eine ausgewiesene Kompetenz zur Systemintegration der großen Automobilhersteller.

Auf der Grundlage der Studienerkenntnissen hat das Fraunhofer ISI Handlungsempfehlungen abgeleitet, die aufzeigen sollen, wie sich die Automobilindustrie in Baden-Württemberg langfristig wandeln muss, damit sie auch in Zukunft zur internationalen eMobility-Weltspitze gehört.

>>> Hier können Sie die Studie einsehen und kostenfrei herunterladen <<<

Baden-Württemberg hat sogar einen Imagefilm mit dem schönen Titel: Baden-Württemberg: You can't spell it, but you can ... electrify it! (u.a.) - also, wenn es so nicht mit der Technologieführerschaft klappt, dann wissen wir auch nicht...

(ab der 2. Minute)

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