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KIA

Eine etwas pikante Geschichte hat das Manager Magazin aufgedeckt – es geht um die Hyundai-Tochter Kia, die mit ihrem rein elektrischen Soul EV augenscheinlich eine wichtige Funktion für den Konzern in der EU ausübt. Laut KBA-Zulassungsstatistik ist der Kia Soul EV das beliebteste Elektroauto in Deutschland: 2.459 Elektro-Souls wurden im laufenden Jahr schon neu zugelassen, alleine knapp 1.000 im Oktober 2015.

Fährt dieses E-Modell klammheimlich und quasi lautlos an die Spitze? Nein, vielmehr fährt es rasch weiter in das Nicht-EU-Land Norwegen. Tatsächlich verbleibt kaum ein E-Soul – über 90 Prozent wurden auf Händler zugelassen - in Deutschland. Eine Kia-Sprecherin erklärte gegenüber dem Manager Magazin, dass das Elektroauto in Deutschland schwer verkäuflich sei und man deshalb anderen Märkten mit einer stärkeren Nachfrage nach E-Autos helfe – in Norwegen sollen in diesem Jahr rund 1.400 "gebrauchte" Kia Soul EV importiert worden sein, rund doppelt so viele, wie es Neuzulassungen gab. Freilich geht es bei dieser Aktion weniger um praktische Hilfe als um handfeste Problemlösungen.

Hyundai-Kia hat Probleme, die Abgasgrenzwerte einzuhalten

 

Das "Problem" sind die EU-Abgasgrenzwerte. Mit den Neuzulassungen des Kia Soul EV in Deutschland hübscht Hyundai die Werte seiner Flotte in der EU auf. Tatsächlich hat die überschaubare Anzahl an Elektrofahrzeugen einen gewichtigen Effekt auf den CO2-Ausstoß der Kia-Flotte in Deutschland sowie der Hyundai-Kia-Flotte in der EU, wie das Wirtschaftsmagazin in verschiedenen Berechnungen nachwies.

Denn: die durchschnittlichen Abgaswerte der Neuwagenflotte des Automobilkonzerns bewegen sich denkbar knapp an der EU-Grenze, deren Überschreitung mit Strafen belegt ist, weshalb jedes Gramm zähle. Aber: Die Trickserei ist legal, wie das KBA gegenüber dem Manager Magazin bestätigte