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Siemens

Das Fischerboot Karoline fährt seit Anfang Oktober vom norwegische Tromsø aus zur See – ohne lärmenden und rauchenden Dieselmotor, sondern hauptsächlich mit batteriebetriebenem Elektromotor. Entwickelt hat den Elektro-Fischkutter Karoline der Bootshersteller Selfa Arctic AS, die elektrische Antriebstechnik stammt von Siemens.

Über Nacht werden die Akkus im Hafen über das örtliche Stromnetz wieder aufgeladen. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist zusätzlich auch ein effizienter Dieselmotor und ein Generator zur Stromerzeugung mit an Bord, die an langen Tagen auf See unterstützend eingreifen. Dank des überwiegenden Elektroantriebs sollen nicht nur Klima und Umwelt geschont werden, sondern auch Treibstoff- und Wartungskosten reduziert werden sowie ein angenehmerer, lärm- und vibrationsarmer Betrieb erreicht werden.

Elektro-Schiffsverkehr kann bereits heute rentabel sein

 

Die norwegische Fischereiflotte soll heute etwa 400 Millionen Liter Diesel im Jahr verbrauchen. Mit der Umstellung auf Elektroantrieb könnte der Treibstoffbedarf um bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Da in Norwegen Strom ausschließlich aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird, könnte der Treibhausgas-Ausstoß somit drastisch reduziert werden.

Siemens war auch schon an der Entwicklung ersten vollelektrisch angetriebenen Autofähre der Welt beteiligt, die ebenfalls in Norwegen ihren Dienst tut: Seit Frühjahr 2015 bedient die Ampere eine 6 Kilometer lange Fährverbindung über den Sognefjord. Eine Studie zur Profitabilität von Elektrofähren in Norwegen soll ergeben haben, dass auf 70 Prozent aller Fährverbindungen Schiffe mit Batterie- oder dieseleletrischem Hybridantrieb profitabel wären - für Verbindungen mit weniger als 35 Minuten Fahrzeit gilt eine rein elektrische Lösung als wirtschaftlich, für größere Strecken sind Hybridvarianten kosteneffizienter.