Dies erklärt Prof. Dr. Thomas Weber, verantwortlich für die Konzernforschung der Daimler AG und die Entwicklung von Mercedes-Benz Cars. Bis 2020 werde die Elektromobilität bei Daimler "sechsstellig" sein, so Prof. Weber. Alle Mercedes-Benz Baureihen sollen elektrifiziert werden - was auch notwendig sein wird, um die Flottenemission von 95 g CO2/km bis 2020 zu erreichen.
Allen in den nächsten beiden Jahren will Daimler über 7 Milliarden Euro in "grüne Technologien" investieren. So will der Autobauer bspw. neben der Entwicklung einer eigenen Fahrzeugarchitektur für Elektroautos mit dem GLC F-CELL mit Lithium-Ionen-Batterie als zusätzlicher Energiequelle das erste serienmäßige Brennstoffzellen-Fahrzeug mit Plug-in-Technologie auf den Markt bringen.
Nächstes Jahr kommt der 50 Kilometer-Plug-in
Mit dem GLC Coupé 350 e 4MATIC und dem E 350 e sollen noch in diesem Jahr das 7. und 8. Plug-in-Hybridmodell zu den Händlern rollen. Für 2017 steht dann bspw. die Modellpflege des S 500 e auf dem Programm – die Limousine soll mit einer weiterentwickelten Lithium-Ionen-Batterien erstmals elektrische Reichweiten von mehr als 50 km erzielen.
Der Plug-in-Technologie komme als langfristige Brückentechnologie eine wichtige Bedeutung bei, da sie der entscheidende, mentale Einstieg in die Elektromobilität sei. "Zukünftig notwendige Verhaltensmuster wie z.B. regelmäßiges Laden können fast spielerisch gelernt werden", so Prof. Weber.
Niemand verdient Geld mit Elektroautos
Das Daimler-Vorstandsmitglied sieht in der Elektroauto-Kaufprämie ein wichtiges Bekenntnis zur Elektromobilität und verweist darauf, dass es seinem Unternehmen nicht um Bereicherung gehe: "Niemand verdient heute mit Elektrofahrzeugen Geld", so Prof. Weber – der sich mit einem nachgeschobenen "schon gar nicht der Hersteller, der uns immer als leuchtendes Vorbild genannt wird" auch einen kleinen Seitenhieb auf Tesla erlaubt.
Aber jetzt sei der Markt bereit für die Elektromobilität, zeigt sich Prof. Weber überzeugt. Die Forschung werde auch dazu beitragen, in naher Zukunft die Energiedichte zu verdoppeln und die Batteriekosten zu halbieren. Prof. Weber: "Mit Einführung der Post-Lithium-Ionen-Technologie, von denen die Lithium-Schwefel-Systeme momentan die vielversprechendsten sind, werden wir bis Mitte der nächsten Dekade nochmals ganz andere Voraussetzungen haben."