In Norwegen sind seit wenigen Tagen die ersten rein elektrischen BYD-Gelenkbusse Europas im Einsatz. Der Weltmarktführer aus China hat zunächst zwei der 18 Meter langen Fahrzeuge für den öffentlichen Nahverkehr der Hauptstadt Oslo bereitgestellt.
Betreiber Nobina setzt die beiden Gelenkbusse auf den beiden stark befahrenen Linien 31 und 31E ein. Auf der bis zu 24 Kilometer langen Strecke über Grorud und Tonsenhagen werden im Schnitt 50.000 Passagiere pro Tag und 15 Millionen Fahrgäste pro Jahr befördert. Eine Aufladung über Nacht ist ausreichend, damit die Gelenkbusse den ganzen Tag über im Linienbetrieb verkehren können.
"Wir freuen uns darauf, wertvolle Erfahrungen mit den umweltschonenden und leisen Bussen sammeln zu können. Die Linie 31 ist die erste Linie in Norwegen, auf der ein Betrieb von elektrischen Gelenkbussen erprobt wird. Wir sind sehr gespannt, rein elektrische Fahrzeuge im ÖPNV einsetzen zu können. Dies leistet einen innovativen Beitrag zur Verkehrssituation Oslos", sagte Jan Volsdal, seit Ende 2016 Geschäftsführer von Nobina, bei der Inbetriebnahme der Strom betriebenen Gelenkbusse.
Isbrand Ho, General Manager Europa bei BYD, zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem Projektstart: "Vor über zwei Jahren haben wir unser Konzept elektrischer Gelenkbusse vorgelegt. Nun sind wir sehr stolz, dass die Fahrzeuge tatsächlich in Betrieb gehen."
Die Bedingungen für E-Busse seien in Norwegen zwar nicht ganz einfach, man sei aber hoffnungsvoll, dass die Fahrzeuge auch im kalten Osloer Winter auf den stark frequentierten Routen optimal funktionieren würden, so der chinesische Geschäftsmann.
Im Rahmen eines zweijährigen Pilotprojektes haben neben BYD noch zwei weitere Betreiber Elektrobusse für die skandinavische Stadt bereitgestellt. Norgesbuss setzt seit wenigen Wochen auf der Linie 60 zwischen Vippetangen und Tonsenhagen zwei E-Busse von Solaris ein. Im Gegensatz zu den Gelenkbussen von BYD müssen die Fahrzeuge an der Endstation mehrmals täglich per Schnelllader mit Strom betankt werden. Auf der Linie 74 zwischen Mortensrud und Vika testet Unibuss ebenfalls zwei Solaris E-Busse, die an ihrem finalen Haltestelle über einen Siemens-Stromabnehmer für fünf bis acht Minuten aufgeladen werden.