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Mit der Verbreitung von Elektroautos wächst auch der Bedarf an Rohstoffen wie Lithium und Kobalt.
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Mit der Verbreitung von Elektroautos wächst auch der Bedarf an Rohstoffen wie Lithium und Kobalt.

Der Markt für Batterien wächst rasant. Aber die dafür notwendige Rohstoffgewinnung wird derzeit vor dem Hintergrund sozio-ökologischer Fragen sowie Sorgen um Lieferengpässe kontrovers diskutiert. Dr. Doris Schüler vom Öko-Institut fasst mit Blick auf Lithium und Kobalt bestehende Herausforderungen und Entwicklungen zusammen.

Um das EU-Ziel zu erreichen, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor, der für rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union verantwortlich zeichnet, bis zum Jahr 2050 um mindestens 60 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken, spielt die Elektromobilität eine wesentliche Rolle. Allerdings dürfe eine grüne Verkehrswende nicht mit sozialen und ökologischen Auswirkungen in den Bergbauländern erkauft werden, so Schüler. Zudem gebe es ein Versorgungsrisiko bei Kobalt, dessen Produktion hauptsächlich auf die politisch instabile Demokratischen Republik Kongo konzentriert sei und dort wiederum nur in den Händen weniger Unternehmen liege.

Bis zu 20 Giga-Fabriken für Europa

Für das Jahr 2030 prognostiziert die Internationale Energieagentur einen Bestand in Europa von rund 7 Millionen Elektrofahrzeugen und 6 Millionen Hybridfahrzeugen. Eine europäische Batterieproduktion könnte nach Angaben der im Oktober 2017 gegründeten Europäische Batterie Allianz bis 2025 einen branchenübergreifenden Batteriemarkt von jährlich bis zu 250 Milliarden Euro erzielen, der von mindestens 10 bis 20 Giga-Fabriken bedient werden müsste, um den Bedarf der Europäischen Union zu decken. Bisher findet die Massenproduktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen noch außerhalb Europas statt.

Die beiden großen Herausforderungen sieht Schüler entsprechend in der stabilen Rohstoffbeschaffung und der schnellen Errichtung von High-Tech-Fabriken in Europa – aktuell gebe es in diesem Bereich jedoch nur 2 europäische Konsortien, Northvolt und TerraE, die aktuell den Aufbau einer Batterieproduktion in Schweden und Deutschland vorantreiben. Zwar seien nach Ansicht der Wissenschaftlerin auch künftig erhebliche Mengen an Einfuhren nötig, um den Primärbedarf der EU zu decken. Dennoch fordert sie Unterstützung bei der Erschließung von Lagerstätten von Lithium, Kobalt, Nickel und Graphit innerhalb der Europäischen Union, was nicht nur die Importabhängigkeit verringern, sondern auch verantwortungsvolle Abbaubestimmungen ermöglichen würde.

Den ausführlichen Beitrag von Frau Dr. Doris Schüler finden Sie hier: E-Mobilität: Der Rohstoffbedarf und seine Herausforderungen für Europa

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