Über das Millionenziel der Bundesregierung wurde bereits viel gestritten. Nun hat das Beratergremium in Sachen Elektromobilität, die Nationale Plattform Elektromobilität NPE (deren Arbeit künftig von der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität fortgeführt wird), es in seinem aktuellen Fortschrittsbericht für unrealistisch erklärt, bis zum Jahr 2020 eine Million E-Pkw auf die Straßen zu bringen.
In ihrem Fortschrittsbericht schreibt die NPE:
"Die tatsächliche Marktentwicklung zeigt jedoch, dass sich diese Zielerreichung bei einem Fortbestehen der derzeitigen Marktdynamik voraussichtlich auf das Jahr 2022 verschieben wird. Für die Abweichung im Hochlaufmodell der NPE gibt es verschiedene Gründe. Dazu zählen unter anderem die mangelnde breitere zeitnahe Verfügbarkeit von Fahrzeugmodellen, die spätere Umsetzung des Förderprogramms zum Aufbau der Ladeinfrastruktur, fehlende rechtliche Rahmenbedingungen und die zeitliche Verzögerung bei der Implementierung des Umweltbonus. Darüber hinaus müssen die Kunden künftig stärker von der Attraktivität des Gesamtsystems Elektromobilität überzeugt werden."
2 bis 3 Millionen Elektrofahrzeuge in 2025
Aktuell beläuft sich der Bestand an rein batteriebetriebenen Elektroautos und Plug-in-Hybriden in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt auf rund 155.000 Fahrzeuge. Als Reaktion erklärte Kanzlerin Merkel, dass die Dinge trotz aller Fortschritte länger dauern als gedacht, zeigte sich aber optimistisch, was die nahe Zukunft angeht. Laut NPE ist Deutschland neben China das Land mit dem größten Elektrofahrzeugangebot. 2020 soll es bereits 100 E-Modelle allein von deutschen Herstellern geben. Für 2025 erwarten die Experten einen E-Anteil am Gesamtfahrzeugbestand in Deutschland von 4 bis 6,5 Prozent, was einer Zahl von 2 bis 3 Millionen Elektrofahrzeugen entspricht.
Zum kompletten NPE-Bericht gelangen Sie hier: Fortschrittsbericht 2018 – Markthochlaufphase
