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Ganz und gar kein Stadtphänomen: 54 Prozent der befragten Autofahrer leben in ländlichen Gegenden oder in Kleinstädten.
Renault

Ganz und gar kein Stadtphänomen: 54 Prozent der befragten Autofahrer leben in ländlichen Gegenden oder in Kleinstädten.

Städte und urbane Regionen gelten meist als erstes und optimales Einsatzfeld für Elektroautos. Doch anders als allgemein angenommen, verbreiten sich die Stromer derzeit eher in ländlichen Gegenden. Das zeigt eine Studie des Stuttgarter Marktforschungsinstituts UScale, für die rund 1000 Elektromobilisten in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt wurden.

36 Prozent der Befragten wohnen demnach in einer ländlichen Gegend, 18 Prozent in einer Kleinstadt mit weniger als 20.000 Einwohnern. Diesen 54 Prozent stehen 32 Prozent gegenüber, die in einer Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern oder deren Speckgürtel leben.

„Den Mythos, dass E-Mobilität wegen der geringen Reichweiten und dünnen Infrastruktur nur etwas für Ballungsgebiete und hippe Städter ist, können wir vergessen“, sagt UScale-Geschäftsführer Axel Sprenger.

Erstwagen Elektroauto

Dementsprechend legen die E-Mobilisten auch mehr Kilometer zurück, als bisher angenommen wurde. Im Jahresdurchschnitt sind es 16.000 Kilometer. Drei Prozent bringen es sogar auf über 50.000 Kilometer. Bei 42 Prozent ist das Elektrofahrzeug das einzige Auto im Haushalt. Die restlichen 58 Prozent haben zwar auch noch einen Verbrenner zuhause, nutzten diesen aber nur für 32 Prozent der Strecken. Erstwagen ist also überwiegend der Stromer.

Kaufgründe: Umweltschutz, Fahrspaß und Betriebskosten

Als Gründe für den Kauf eines Elektrofahrzeugs nennen über drei Viertel Umweltschutz, sowie Fahrspaß und Innovation, aber auch die geringen Betriebskosten sind mit 66 Prozent ausschlaggebend für die Konsumenten. Die E-Mobile sind zwar wartungsärmer als Verbrenner, aber natürlich nicht vor ungeplanten Werkstattbesuchen gefeit. Vor allem Tesla fällt hier negativ auf auf. Die Fahrzeuge des kalifornischen Elektro-Pioniers rangieren mit 17 Prozent an der Spitze ungeplanter Werkstattbesuche, gefolgt von VW (elf Prozent). Immerhin: Die Tesla-Fahrer sind mit der Leistung der Werkstatt sehr zufrieden.

Öffentliche Ladesäulen: Preistransparenz mangelhaft

92 Prozent der Befragten nutzen öffentliche Ladesäulen. Viele kritisieren aber Ausbau, Verfügbarkeit und Wartung der Ladeinfrastruktur. Neben fehlenden Schnellladern beklagen Nutzer die zu geringe Anzahl an Langsamladern, vor allem an Bahnhöfen, Flugplätzen, auf Park & Ride-Parkplätzen oder in Wohngebieten. Stein des Anstoßes sind auch stark variierende Preise und die Preistransparenz an mobilen Ladesäulen, mit der fast 70 Prozent unzufrieden sind. „Preismodelle weichen extrem voneinander ab. Von umsonst bis Wucher“, so ein Nutzer. Eine aktuelle Studie des Markforschers EuPD kommt zu einem ähnlichen Befund.

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