BMW und das chinesische Unternehmen Great Wall Motor bauen in China gemeinsam ein Werk für E-Fahrzeuge, in dem künftig der elektrische Mini produziert werden soll. Das Joint Venture Spotlight Automotive plant nach eigenen Angaben rund 650 Millionen Euro zu investieren.
Das chinesische Werk, das in Zhangjiagang in der Provinz Jiangsu entstehen wird, ist nach Angaben von BMW für rund 3.000 Mitarbeiter ausgelegt. Nach einer Anlaufphase sollen dort bis zu 160.000 Fahrzeuge pro Jahr vom Band rollen. Die Bauphase ist für 2020 bis 2022 geplant.
Klaus Fröhlich, Mitglied des Vorstands der BMW AG und verantwortlich für die Entwicklung, sagte bei der offiziellen Zeremonie zur Einweihung von Spotlight Automotive: „Heute gehen wir den nächsten Schritt in unserer Zusammenarbeit: Mit der BMW Group als Pionier auf dem Gebiet der Elektromobilität und Great Wall als führendem Akteur und Industrialisierungsexperten auf dem chinesischen Markt bündeln wir unsere Kräfte für die Entwicklung und Produktion des zukünftigen elektrischen MINI und neuer Great Wall-Modelle.“
Great Wall Motor und BMW arbeiten schon länger zusammen. Im Sommer 2018 haben sie einen 50:50 Joint Venture-Vertrag unterzeichnet. Neben der gemeinsamen Produktion wollen die Unternehmen mit vereinten Kräften die Entwicklung batterieelektrischer Fahrzeuge vorantreiben.
Oxford bleibt Heimat des Mini
BMWs vollelektrischer Mini der ersten Generation, der im ersten Quartal 2020 auf den Markt kommen soll, wird im britischen Oxford gebaut. Dort wurde kürzlich das zehnmillionste Auto seit Einführung der Marke im Jahr 1959 gefertigt. Oxford soll Herzstück und Heimat der MINI-Fertigung bleiben, versichert BMW, das deutsch-chinesische Joint Venture nur zusätzliche Kapazität und Flexibilität bieten.
BMW und Great Wall Motor haben sich für Zhangjiagang als Standort für ihr Werk entschieden, weil die 3,5-Millionen-Stadt aus Sicht der Unternehmen ein solides Lieferantennetz, qualifizierte Arbeitskräfte und eine gute Infrastruktur bietet. Darüber hinaus ist Jiangsu eine der führenden Provinzen in den Bereichen Finanzen, Bildung und Technologie.