BMW hat mit dem chinesischen Rohstoffunternehmen Ganfeng einen Liefervertrag für Lithium im Wert von 540 Millionen Euro abgeschlossen. Der Autobauer will damit in den kommenden fünf Jahren den Bedarf an Lithiumhydroxid für die Hochvoltspeicher seiner Batteriezellen decken.
"Neben Kobalt ist Lithium einer der Schlüssel-Rohstoffe für die Elektromobilität", sagt Andreas Wendt, Vorstand der BMW AG für Einkauf und Lieferantennetzwerk. "Mit der Vertragsunterzeichnung sichern wir unseren Lithium-Bedarf für Batteriezellen ab."
2023 will BMW 25 E-Autos anbieten, davon mehr als die Hälfte vollelektrisch. Entsprechend hoch ist der Bedarf an Rohstoffen. Die Münchener rechnen damit, dass sie bis zum Jahr 2025 sieben Mal so viel Lithium brauchen werden wie heute.
Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit seien wichtige Faktoren beim Ausbau der Elektromobilität, beteuert BMW. Die Einhaltung von Umweltstandards und Menschenrechten habe oberste Priorität. Nach Angaben des Autobauers gewinnt Ganfeng das Lithium für BMW aus so genannten Hard-Rock-Lagerstätten in Australien.
Kobalt aus Australien und Marokko
Für die kommende, fünfte Generation an Batteriezellen hat BMW seine Lieferketten neu strukturiert. Ab 2020 will das Unternehmen neben Lithium auch Kobalt selbst einkaufen. Der Rohstoff werde künftig direkt aus Minen in Australien und Marokko bezogen, die Lieferverträge laufen nach Unternehmensangaben bis 2025 und darüber hinaus.
BMW will die Rohstoffe seinen Batteriezell-Herstellern zur Verfügung stellen. Erst kürzlich haben die Münchener bekannt gegeben, dass sie das Auftragsvolumen für Batteriezellen an den chinesischen Hersteller CATL auf 7,3 Milliarden Euro erhöht und mit dem südkoreanischen Technologiekonzern Samsung SDI einen Langzeit-Liefervertrag über 2,9 Milliarden Euro geschlossen haben.
Ab 2021 will BMW dann komplett auf den Einsatz seltener Erden verzichten. „Damit machen wir uns unabhängig von deren Verfügbarkeit“, unterstreicht Wendt.