Sono Motors hat via Crowdfunding 50 Millionen Euro für sein Solar-Elektroauto Sion eingesammelt. Dieses Ziel konnte das Münchener Startup zwei Tage vor Ablauf der Kampagne erreichen. Diese war zuvor um 20 Tage verlängert worden.
In der ursprünglich bis zum 30. Dezember vergangenen Jahres angesetzten Crowdfunding-Kampagne hatte das Startup die anvisierten 50 Millionen Euro noch verfehlt. Innerhalb von 30 Tagen seit Anfang Dezember kamen immerhin rund 32,5 Millionen Euro zusammen – durch die Erhöhung bestehender Anzahlungen, neue Reservierung samt Anzahlung, Spenden oder Darlehen.
Sono Motors ließ daraufhin die Community über eine Verlängerung der Kampagne bis zum 20. Januar abstimmen – was 94 Prozent der Investoren und Vorbesteller befürworteten. Zentral für den Erfolg der Kampagne waren dabei bestehende Investoren, die sich mit 10 Millionen Euro an der jüngsten Finanzierungsrunde beteiligen.
Grund für den radikalen Wandel der Finanzierungsstrategie waren gescheiterte Gespräche mit einem Großinvestor.
„Wir haben in den letzten Monaten immer wieder feststellen müssen, dass unsere Ziele in völligem Widerspruch zu denen klassischer Finanzinvestoren stehen. Aggressives Wachstum und schnelle Profite lassen sich kaum mit einem nachhaltigen Unternehmens- und Fahrzeugkonzept vereinbaren, das den Zugang zu bezahlbarer und klimafreundlicher Elektromobilität in der Breite ermöglichen soll“, sagt Laurin Hahn, CEO und Mitgründer von Sono Motors.
Weitere 205 Millionen Euro für Produktion nötig
Das frische Kapital soll in Produktionsanlagen und Serien-Prototypen fließen. Der Solarstromer soll ab 25.500 Euro kosten, und mit seiner 35-kWh-Batterie 255 WLTP-Kilometer bewältigen. Die in die Fahrzeugoberfläche verbauten Solarzellen können laut Sono Motors an sonnigen Tagen Strom für weitere 34 Kilometer Reichweite erzeugen, bei grauem Himmel sollen noch 10 Kilometer möglich sein.
Damit der Sion aber tatsächlich im schwedischen Trollhättan vom Band läuft, muss Sono Motors noch weitere 205 Millionen Euro einwerben. Klar ist jetzt schon: der anvisierte Produktionsstart ist auf September 2021 verschoben. Zuletzt war die Serienfertigung ab dem zweiten Halbjahr 2020 geplant, ursprünglich sollte es eigentlich bereits Ende 2019 losgehen.