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Renault will die Schaffung eines Kompetenzzentrums für Elektrofahrzeuge und leichte Nutzfahrzeuge in Frankreich prüfen (auf dem Bild: der Renault Twingo Z.E.).
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Renault will die Schaffung eines Kompetenzzentrums für Elektrofahrzeuge und leichte Nutzfahrzeuge in Frankreich prüfen (auf dem Bild: der Renault Twingo Z.E.).

Mit einem umfangreichen Sparpaket will Renault auf seine Verluste durch die Corona-Krise reagieren. Renault hat heute seine Pläne zur Reduzierung der Fixkosten um mehr als zwei Milliarden Euro innerhalb von drei Jahren vorgestellt. Dafür sollen Abläufe vereinfacht, die Komponentenvielfalt der Fahrzeuge reduziert und die industriellen Kapazitäten angepasst werden.

Renault will sich in Frankreich rund um die strategischen Geschäftsfelder Elektrofahrzeuge, leichte Nutzfahrzeuge, Kreislaufwirtschaft und Innovationen mit hoher Wertschöpfung neu aufstellen. Dafür sollen die großen, regionalen Exzellenzzentren in Frankreich das Herzstück bilden. Im Werk Flins und im Technik- und Entwicklungszentrum in Guyancourt plant Renault die Aktivitäten neu zu organisieren. Außerdem soll die Schaffung eines Kompetenzzentrums für Elektrofahrzeuge und leichte Nutzfahrzeuge in den nordfranzösischen Werken Douai und Maubeuge untersucht werden.

Renault kündigt im Zuge der Sparmaßnahmen den Abbau von 14.600 Stellen weltweit an. Die soll laut Renault mit Umschulungsmaßnahmen, interner Mobilität und freiwilligem Ausscheiden aus dem Unternehmen erreicht werden.

Clotilde Delbos, Interim-Vorstandsvorsitzende der Groupe Renault, erkärt: „In einem Kontext der Ungewissheit und Komplexität ist dieses Projekt notwendig, um eine solide und nachhaltige Performance zu erreichen. Dabei hat die Zufriedenheit unserer Kunden Priorität. Indem wir unsere zahlreichen Vorteile wie das Elektrofahrzeug, die Ressourcen und Technologien der Groupe Renault und der Allianz nutzen und die Komplexität der Entwicklung und Produktion unserer Fahrzeuge reduzieren, wollen wir Größenvorteile erzielen und damit unsere Profitabilität verbessern und unsere Entwicklung in Frankreich und international sichern.”

Vielfältige Sparmaßnahmen und Vertiefung der Allianz

Die Sparmaßnahmen umfassen verschiedenste Unternehmensbereiche, wie die Senkung der Engineering-Kosten um etwa 800 Millionen Euro, Reduzierung der Produktionskosten um 650 Millionen Euro und die Reduzierung der jährlichen Produktionskapazitäten. Renault will verstärkt Industrie 4.0 einsetzen und die Digitalisierung in Engineering-Projekten vorantreiben. Die Fahrzeugentwicklung soll gestrafft werden und die Komponentenvielfalt verringert werden. Geplante Projekte zu neuen Produktionskapazitäten in Marokko und Rumänien sollen ausgesetzt werden. In China stellt Renault seine Aktivitäten mit Verbrennungsmotoren der Marke Renault ein.

Auch Renaults Allianzpartner Nissan hatte am Vortag ein umfangreiches Sparmaßnahmenpaket vorgestellt. Nissan gab bekannt, sein Werk in Barcelona zu schließen. Zukünftig seien Japan, China und Nordamerika Nissans Kernmärkte, berichtet die Automobilwoche. Die Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi wollen ihre Zusammenarbeit vertiefen und künftig im „Leader-Follower“-Prinzip kooperieren, wie sie Mitte der Woche mitteilten.

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