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Werner Diwald, links im Bild, ist Vorstandsvorsitzender des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbands, Jörg Starr, ist AUDI-Wasserstoffexperte und Chairman der Clean Energy Partnership.
DWV ; CEP

Werner Diwald, links im Bild, ist Vorstandsvorsitzender des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbands, Jörg Starr, ist AUDI-Wasserstoffexperte und Chairman der Clean Energy Partnership.

 - Gastbeitrag von Jörg Starr, AUDI-Wasserstoffexperte und Chairman der Clean Energy Partnership und Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbands zur Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie -

Die Clean Energy Partnership (CEP) und  der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) setzen sich seit Jahren für eine zielführende Gestaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Marktetablierung der H2-Mobilität ein, die eng mit den Erfordernissen der heimischen Wirtschaft abgestimmt ist. Von daher verstehen wir die Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) als einen ersten, entscheidenden Schritt hin zu einer erfolgreichen Verkehrswende, der die Erreichung der Klimaziele 2050 maßgeblich vorantreiben wird. Von nun an geht es um eine konsequente, sehr zeitnahe Umsetzung der Pläne, um mittel- und langfristig einen investitionssicheren Handlungsrahmen für die heimische Wirtschaft zu schaffen.

Denn: Energie- und Mobilitätssektor stehen vor disruptiven Umbrüchen. Um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken, sind Investitionen in umweltverträgliche Zukunftstechnologien zwingend notwendig. In diesem Sinne agieren CEP und DWV als Beratungsinstanz der Politik – aus Überzeugung: Wir sehen eine reelle Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland, generationsübergreifend im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie eine Vorreiterrolle einzunehmen. Mit guten Prognosen für den heimischen Arbeitsmarkt: 35.000 bis 70.000 Arbeitsplätze könnten in diesem Kontext bis zum Jahr 2030 neu entstehen und bis zum Jahr 2050 150.000. Durch eine mit konventionellen Antriebsformen durchaus vergleichbare Wertschöpfungstiefe der H2-Mobilität kann die Automobilindustrie eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft bleiben. Daher begrüßen wir das in der NWS verankerte Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft durch Forschung und Entwicklung im Bereich Wasserstofftechnologien zu fördern.

Die Clean Energy Partnership mit ihren aktuell 16 Partnerunternehmen hat mit ihrer bisherigen Arbeit die Grundlagen dafür geschaffen, dass Wasserstoffmobilität kein Zukunftsszenario mehr ist: Die Infrastruktur steht, Fahrzeuge fahren auf Deutschlands Straßen, die Technologie ist serienreif. Es gibt einen weltweit einheitlichen Betankungsstandard für Brennstoffzellenfahrzeuge, die H2-Mobilität funktioniert, ist in der Realität, auf dem Markt angekommen.

Insbesondere im Logistik-, Transport- und Schwerlastbereich ist die Wasserstoff-Mobilität eine hervorragende Lösung, um die Verkehrswende umfassend voranzubringen. Hinzu kommen der öffentliche Personennahverkehr, Flotten sowie leichtere Nutzfahrzeuge. Die Vielfalt möglicher Anwendungsfelder macht die Technologie aus unserer Sicht sehr attraktiv. Dass diese in der Nationalen Wasserstoffstrategie auch so umfassend berücksichtigt werden, lässt hoffen, dass wir in naher Zukunft auch das komplette Potential einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft ausschöpfen können.

Die Anerkennung von grünem Wasserstoff als Kraftstoff und Speichermedium kann nur ein erster Schritt in diese, richtige Richtung sein, für die sich die DWV-Fachkommission performing energy seit 2015 einsetzt. Was wir jetzt ganz konkret brauchen, ist eine rasche, konsequente Regulierung, konkrete Gesetze und Verordnungen. Wir setzen uns dafür ein, dass die Bundesregierung die nationalen Ziele für den Anteil der erneuerbaren Energien der in den Verkehr gebrachten Kraftstoffe auf mindestens 20 % anhebt. Dabei muss grüner Wasserstoff vollumfänglich angerechnet werden. Nur so gelingt es, einen Markt für grünen Wasserstoff zu schaffen – ohne den Einsatz weiterer Fördermittel. Der Weg, um den realen Bedarf zu decken, wäre geebnet und die Wasserstoffproduktion würde wirtschaftlich attraktiv. Unser Fazit: Die Tür zur Verkehrswende ist offen. Jetzt müssen wir als Team hindurchgehen!

Über die Clean Energy Partnership

Die 16 Partner der Clean Energy Partnership (CEP) arbeiten im Sinne einer nachhaltigen Energiewende branchenübergreifend an der Etablierung der Mobilität mit Wasserstoff und Brennstoffzelle. Vertreter der Unternehmen Air Liquide, Audi, BMW, Daimler, EWE, GP Joule, H2 Mobility, Honda, Hyundai, Linde, Infraserv Höchst, OMV, Shell, Total, Toyota und die Westfalen Gruppe setzen innerhalb des Projekts alles daran, die Wasserstofftechnologie für den Verkehrssektor voranzutreiben.

Über den Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband

Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) ist seit 1996 als Interessenverband auf die Förderung einer zügigen Markteinführung des Energieträgers Wasserstoff und der Brennstoffzellentechnologie ausgerichtet. Ziel ist es, alle Aspekte einer künftigen Versorgungsinfrastruktur mit Wasserstoff, dessen Herstellung und energetische Nutzung — insbesondere die Energieumwandlung mittels Brennstoffzellen — in eine Sach- und Perspektivdiskussion einzubringen sowie die Marktentwicklung aktiv mitzugestalten. Die 312 persönlichen Mitglieder und 113 Mitgliedsinstitutionen und -unternehmen stehen für bundesweit mehr als 1,5 Millionen Arbeitsplätze; der Verband repräsentiert somit einen bedeutenden Teil der deutschen Wirtschaft.

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