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Im Werk Wuxi will Bosch Brennstoffzellen bauen.
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Im Werk Wuxi will Bosch Brennstoffzellen bauen.

Bosch und Qingling Motors machen bei der Brennstoffzelle künftig gemeinsame Sache. Der deutsche Zulieferer und der chinesische Nutzfahrzeughersteller haben dazu in Chongqing das Gemeinschaftsunternehmen Bosch Hydrogen Powertrain Systems gegründet. Eine erste Testflotte von Wasserstoffbrummis soll bereits in diesem Jahr in China auf die Straße kommen.

Das neue Unternehmen wird Brennstoffzellen-Systeme für den Markt in China entwickeln, montieren und vermarkten. Ziel sei, die Technologie- und Marktexpertise beider Partner zu bündeln und zur Entwicklung des Brennstoffzellen-Marktes im Land sowie zur Transformation der dortigen Automobilindustrie beizutragen.

Markstart bis 2023 geplant

Prognosen der China Society of Automotive Engineers (China-SAE) zufolge könnten in China bereits 2030 mehr als eine Million Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb zugelassen werden. So will Bosch Hydrogen Powertrain Systems möglichst alle chinesischen Fahrzeughersteller mit Brennstoffzellen-Systemen beliefern.

Die dafür benötigten Komponenten wie zum Beispiel Brennstoffzellen-Stack, Luftkompressor mit Leistungselektronik sowie Steuergerät mit Sensoren kommen von Bosch überwiegend aus dem Werk in Wuxi. Dort soll in diesem Jahr die Kleinserienfertigung anlaufen. Ebenfalls noch 2021 werde eine Testflotte von 70 Qingling-Lastwagen mit dem Fuel Cell Power Module von Bosch auf die Straße kommen. Der Marktstart des Brennstoffzellen-Systems ist für 2022/2023 geplant.

„Wir nehmen bei der Industrialisierung der Brennstoffzelle jetzt im wahrsten Sinne des Wortes Fahrt auf. Innovative Technologien und strategische Partnerschaften sind der ideale Treibstoff, um zügig das Ziel eines möglichst klimaneutralen Straßenverkehrs zu erreichen“, sagt Stefan Hartung, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions.

„China ist der wichtigste Wachstumsmarkt für die Elektromobilität“

Bosch bringt in das Gemeinschaftsunternehmen seine Expertise in Brennstoffzellen-Systemen ein, Qingling seine Erfahrung auf dem chinesischen Lkw-Markt .

„China ist der wichtigste Wachstumsmarkt für die Elektromobilität. Gerade bei großen, schweren Fahrzeugen, die lange Strecken zurücklegen, bietet die Brennstoffzelle klare Vorteile gegenüber dem batterieelektrischen Antrieb“,  so  Hartung.

Der Stuttgarter Konzern investiert seit Jahren in die Wasserstofftechnologie. Der Brennstoffzellen-Stack wird gemeinsam mit dem schwedischen Spezialisten Powercell entwickelt, die Großserienproduktion plant Bosch dann in Eigenregie von 2022 an. Für den europäischen Markt sind die klassischen Diesel-Standorte Stuttgart-Feuerbach, Bamberg und Homburg auf das Brennstoffzellen-Geschäft ausgerichtet. In China hat Bosch im vergangenen Jahr am Standort Wuxi ein Brennstoffzellen-Zentrum errichtet.