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Mit dem Brennstoffzellenbrummi liefert Mewa in der Schweiz Berufskleidung und Mehrwegputztücher nun abgasfrei aus.
Mewa

Mit dem Brennstoffzellenbrummi liefert Mewa in der Schweiz Berufskleidung und Mehrwegputztücher nun abgasfrei aus.

Als erstes deutsches Unternehmen zählt Mewa zu derzeit zwanzig europaweit ausgewählten Unternehmen, die einen Wasserstoff-Lkw von Hyundai im Einsatz haben. Der Textildienstleister beliefert seit Ende April seine Kunden in der Schweiz lokal emissionsfrei.

„Das Konzept der Wasserstoffnutzung für Lastwagen ist für uns eine Weltpremiere, denn Mewa ist das bisher einzige und damit erste deutsche Unternehmen, das an diesem Projekt teilnimmt“, so Kay Simon, Leiter Mobilitätskonzepte und Distributionsstrategie der Mewa Zentrale in Wiesbaden. 

Rund 400 Kilometer Reichweite

Der Hyundai Xcient verfügt über ein 190-Kilowatt-Wasserstoff-Brennstoffzellensystem mit zwei parallel geschalteten 95-Kilowatt-Brennstoffzellenstacks. Seine sieben Wasserstofftanks sorgen mit einer Speicherkapazität von 35 Kilo Wasserstoff für eine Reichweite von mehr als 400 Kilometer, wie Hyundai veranschlagt. In acht bis zwanzig Minuten sollen die Wasserstofftanks wieder aufgefüllt sein.

Im September 2020 wurden die ersten Brennstoffzellenbrummis an Flottenkunden in der Schweiz übergeben. Anfang Mai 2021 kletterte die Zahl auf 38 Brennstoffzellenfahrzeuge. Bis Ende des Monats sollen es insgesamt 46 Einheiten werden. Die Brennstoffzellen-Trucks werden in einem Pay-per-Use-Modell vermietet, um Flottenkunden die hohen Anfangsinvestitionen zu ersparen. Zu den Abnehmern zählen die Schweizer Post, Spar und McDonalds. Abgewickelt wird die Fahrzeugmiete über Hyundai Hydrogen Mobility, ein Joint Venture von H2 Energy und Hyundai.

Wasserstoff aus Wasserkraft

Der Wasserstoff für die Brennstoffzellen-Fahrzeuge wird von Hyundais Kooperationspartner Hydrospider ausschließlich aus Ökostrom produziert. Das soll pro Jahr und Lastwagen circa 65 Tonnen CO2 einsparen. Den ersten Elektrolyseur hat Hydrospider im Frühjahr 2020 im Wasserkraftwerk Gösgen in Betrieb genommen. Pro Jahr werden in der 2-Megawatt-Anlage rund 300 Tonnen Wasserstoff produziert, was nach Unternehmensangaben den Jahresverbrauch von 40 bis 50 Lkw oder 1.700 Pkw abdeckt. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Elektrolysekapazität in Gösgen auf 20 Megawatt erweitert werden.