Eine wachsende Anzahl an Elektrofahrzeugen bedeutet auch ein steigender Bedarf an sauberem Strom. Hier setzt das neu gegründete Clean-Tech-Startup Focused Energy an: Das Unternehmen mit Sitz in Darmstadt und Forschungsniederlassungen in den USA nutzt die laser-induzierte Trägheitsfusion zur CO2-freien Produktion von Energie und will damit kommerzielle Fusionskraftwerke zur Energieproduktion im GW-Bereich entwickeln.
Bei der neuen Technologie wird die laser-induzierte Trägheitsfusion zur Produktion sicherer und sauberer Energie mithilfe von Hochleistungslasern und einem neuartigen Target genutzt. In mehr als 25 Jahren intensiver Forschung und Erprobung in den Bereichen Lasertechnologie und Plasmaphysik haben zwei der Gründungsmitglieder von Focused Energy, die Wissenschaftler Prof. Dr. Markus Roth von der TU Darmstadt und Prof. Dr. Todd Ditmire von der University of Texas, die Weichen zur kommerziellen Nutzung der Technologie gestellt.
Kontrollierte Gewinnung von Fusionsenergie
Zur Energiegewinnung wird die Oberfläche eines wenige Millimeter großen und mit Wasserstoff-Isotopen befüllten Fusionstargets mit Laserstrahlen beschossen. Dadurch verdampft sie sehr schnell, wobei sich die äußere Hülle ausdehnt, während der Wasserstoff-Brennstoff in der Kapsel tausendfach komprimiert wird. Mit einem ultraintensiven Kurzpuls-Laser wird dann in dem verdichteten Gas ein Zündfunke gesetzt. Dies löst eine Fusionsreaktion mit Temperaturen von über 100 Millionen Grad Celsius aus, wobei ein Vielfaches der eingesetzten Energie freigegeben wird.
„Die kontrollierte Gewinnung von Fusionsenergie ist ein Durchbruch der Wissenschaft, der kaum hoch genug eingeschätzt werden kann. Vor dem Hintergrund von Klimawandel und steigendem globalen Energiebedarf haben wir damit ein Instrument zur Hand, nahezu unbegrenzt sicher und sauber Energie zu erzeugen“, erklärt Prof. Dr. Markus Roth.
Focused Energy will Mitte dieses Jahrzehnts eine Versuchsanlage in Hessen mit der neuen Technologie aufbauen.