Immer mehr Menschen in Deutschland können sich vorstellen, in den kommenden 5 Jahren ein Elektroauto zu kaufen. Dies ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands. Bei der Umfrage hat sich knapp ein Viertel der Befragten klar für den Kauf eines Elektroautos ausgesprochen, deutlich mehr als bei einer vergleichbaren Ipsos-Umfrage vor zwei Jahren. Doch es gibt auch Hürden.
Konkret haben bei der aktuellen Studie 15 Prozent geäußert, dass sie sich die Anschaffung eines Elektroautos „sehr gut vorstellen“ können und 8 Prozent haben gar bereits konkrete Kaufpläne. Zudem können sich 30 Prozent einen E-Auto-Kauf eventuell vorstellen. 41 Prozent der Befragten können dies eher oder überhaupt nicht. 2019 hatten nur rund ein Siebtel eine deutliche Kaufbereitschaft geäußert und 20 Prozent ein „eventuell“.
Elektroauto-Kaufbarrieren: Kosten, Ladestationen und Reichweite
In der Umfrage wurden zudem alle Teilnehmenden nach Barrieren für den Kauf von Elektroautos befragt. Die Anschaffungskosten für die Stromer werden nach wie vor von rund der Hälfte (52 Prozent) als zu hoch gesehen. Auch die Infrastruktur ist für viele ein Hinderungsgrund: Knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) meint, dass es zu wenige Ladestationen gibt oder diese schlecht erreichbar seien.
Die Reichweitenangst scheint sich etwas zu beruhigen: 40 Prozent waren der Meinung, dass die Reichweite von Elektroautos zu gering ist – vor zwei Jahren war dies noch für knapp die Hälfte (47 Prozent) ein Problem. Das Laden der Batterien dauert derzeit rund einem Viertel (26 Prozent) zu lange.
Knapp 60 Prozent stellt Umweltfreundlichkeit von E-Autos infrage
Eine deutliche Veränderung zur Umfrage vor zwei Jahren betrifft die Einschätzung der Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen: 59 Prozent der Befragten finden es fraglich, ob Elektroautos wirklich umweltfreundlicher seien als Verbrenner. Vor zwei Jahren waren dies nur 38 Prozent.
„Hersteller müssen die Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen noch transparenter machen. Das betrifft nicht nur den Stromverbrauch, sondern auch die Umweltbilanz und die Herstellungsbedingungen der eingesetzten Batterien“, erklärt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands.
