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Ab 2025 will Mercedes die Batteriezellen für seine Stromer auch von ACC beziehen.
Daimler

Ab 2025 will Mercedes die Batteriezellen für seine Stromer auch von ACC beziehen.

Mercedes-Benz will 2030 vollelektrisch sein – zumindest überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen. Nach eigenen Kalkulationen benötigt der Autobauer dazu Produktionskapazitäten für Batteriezellen von insgesamt mehr als 200 GWh. Dafür planen die Schwaben, gemeinsam mit Partnern weltweit acht Zellfabriken zu errichten, vier davon in Europa. Den Anfang macht eine Beteiligung am europäischen Batteriezellenhersteller Automotive Cells Company (ACC), das von Stellantis und Total Energies gegründet wurde.

Als gleichberechtigte Partner hält künftig jeder ein Drittel am Unternehmen. Gemeinsam soll die industrielle Kapazität bis zum Ende des Jahrzehnts von anfänglich 48 auf mindestens 120 GWh ausgebaut werden.

„Mercedes-Benz verfolgt eine äußerst ambitionierte Transformationsstrategie. Die Beteiligung ist ein strategischer Meilenstein auf unserem Weg zur CO2-Neutralität. Gemeinsam mit ACC werden wir Batteriezellen und -module in Europa entwickeln und effizient produzieren – maßgeschneidert auf die spezifischen Anforderungen von Mercedes-Benz. Durch die Partnerschaft sichern wir uns die Lieferumfänge, nutzen Skaleneffekte und können unseren Kundinnen und Kunden überlegene Batterietechnologie bieten. Außerdem leisten wir einen Beitrag dazu, dass Europa ein Zentrum der Automobilindustrie bleibt – auch im Zeitalter der Elektromobilität“, sagte Daimler-Chef Ola Källenius.

Die Gesamtinvestition von Mercedes-Benz in ACC umfasst ein Volumen von mehr als sieben Milliarden Euro – in einer Kombination aus Eigenkapital, Fremdkapital und öffentlicher Förderung –, um bis Ende des Jahrzehnts Kapazitäten von mindestens 120 GWh in Europa zu erreichen. Der Autobauer werde im kommenden Jahr zunächst einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag investieren.

„Europäischer Batterie-Champion“

ACC ist aus einer Initiative von Stellantis und Total Energies im Jahr 2020 hervorgegangen, die von den französischen, deutschen und europäischen Behörden unterstützt wurde. Erklärtes Ziel ist es, einen europäischen Batterie-Champion für Elektrofahrzeuge zu schaffen. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Bordeaux wurde bereits in Betrieb genommen. Der Pilotstandort im französischen Nersac wird Ende dieses Jahres die Produktion aufnehmen.

Im nächsten Schritt sollen zwei große Fabriken realisiert werden, je eine in Frankreich (Douvrin) und Deutschland (Kaiserslautern). In Kaiserslautern arbeitet Saft mit Opel zusammen, das seit der Fusion des Mutterkonzerns PSA mit Fiat Chrysler in diesem Jahr Teil des neuen Autoriesen Stellantis ist. Als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) der EU erhält ACC staatliche Fördergelder, allein Deutschland und Frankreich wollen 1,3 Milliarden Euro beisteuern. Das gesamte Investitionsvolumen liegt nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums bei fast fünf Milliarden Euro. Rund zwei Milliarden davon sind für den Standort Kaiserslautern eingeplant.