Im Daimler-Werk Wörth ist das erste Serienmodell des Mercedes eActros vom Band gelaufen. Der batteriebetriebene Lkw bringt es laut Herstellerangaben auf eine Reichweite von bis zu 400 km. Die zwei Elektromotoren kommen auf eine Dauerleistung von 330 kW und eine Höchstleistung von 400 kW.
„Der heutige Start der Serienproduktion des eActros ist ein handfester Beweis dafür, dass wir es mit dem emissionsfreien Transport ernst meinen. Der eActros, Mercedes-Benz‘ erster batterieelektrisch angetriebener Serien-Lkw, und die dazugehörigen Services sind für uns und unsere Kunden ein großer Schritt in Richtung CO2-neutraler Straßengüterverkehr. Und auch für das Werk Wörth und seine zukünftige Ausrichtung hat das Fahrzeug eine ganz besondere Bedeutung: Wir starten heute mit der Zukunft der Lkw-Produktion von Mercedes-Benz und wollen künftig hier die Serienfertigung unserer elektrischen Lkw stark ausweiten“, sagte Karin Rådström, Vorstandsmitglied der Daimler Truck AG, verantwortlich für Mercedes-Benz Lkw.
Herzstück der Fertigung des eActros ist das sogenannte Future Truck Center im Werk Wörth, das mit dem Start der Serienproduktion offiziell in Betrieb genommen wurde. Hier werden künftig auch weitere batteriebetriebene Mercedes-Brummis elektrifiziert: Die Serienfertigung des für den Kommunaleinsatz entwickelten eEconic soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 starten. Die Serienreife des batterieelektrischen eActros LongHaul für den Fernverkehr ist für das Jahr 2024 geplant.
Bis zu 420 kWh Batteriekapazität
Den eActros bietet Mercedes als Zwei- oder als Dreiachser an. Die Nutzlast beträgt 10,6 beziehungsweise 17,7 Tonnen. Die im Unterboden verbauten Batteriepakete umfassen je eine Speicherleistung von 105 kWh. Angeboten wird der E-Brummi mit entweder drei oder vier Akkupaketen, also mit 315 oder 420 kWh. Bei durchschnittlicher Beladung sollen so Reichweiten von 300 bzw. 400 Kilometern machbar sein. Wo das gesamte Gewicht von 25 Tonnen erreicht ist oder der eActros mit Hänger auf 40 Tonnen kommt, sind es 20 Prozent weniger.
Der eActros kann mit bis zu 160 kW geladen werden. Die Drei-Batterie-Variante soll laut Hersteller so an einer entsprechend ausgelegten Schnellladesäule in ungefähr einer Stunde auf 80 Prozent aufgefüllt sein. Zunächst ist der E-Lkw in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Spanien, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Dänemark, Norwegen und Schweden verfügbar. Weitere Länder sollen folgen.
Bei den Gesamtkosten auf Diesel-Niveau?
Der reine Anschaffungspreis des eActros soll etwa beim Dreifachen eines vergleichbaren Diesel-Lkw liegen, heißt es in der Branche. Allerdings sind E-Brummis unter anderem von der Lkw-Maut befreit. Außerdem schneide der eActros im Hinblick auf die Gesamkosten (also samt Treibstoff, Wartung, Verschleiß etc.) in einigen Märkten kaum schlechter ab als vergleichbare Diesel-Modelle, sagt Daimler.
