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In einem 100 kWh-Akku stecken rund 90 Kilo Kobalt, Lithium und Nickel. Letzter macht dabei den Löwenanteil aus.
BMW

In einem 100 kWh-Akku stecken rund 90 Kilo Kobalt, Lithium und Nickel. Letzter macht dabei den Löwenanteil aus.

Das Joint Venture BMW Brilliance Automotive (BBA) hat in China nach eigenen Angaben erstmals einen geschlossenen Kreislauf zur Wiederverwendung der Rohstoffe Nickel, Lithium und Kobalt aus Elektroauto-Akkus etabliert. Im Vergleich zur Verwendung von neu gewonnenen Rohstoffen, sollen so 70 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden.

BBA arbeitet dafür mit einem lokalen Recyclingunternehmen zusammen, das ausrangierte Batterien zunächst zerlegt und anschließend mit einem speziellen Verfahren die Rohstoffe Nickel, Lithium und Kobalt aus den Batteriezellen zu einem hohen Prozentsatz zurückgewinne. Konkrete Angaben zur erreichten Quote wie zum verwendeten Recyclingverfahren macht der Autobauer dabei nicht.

Die Batterien stammen bislang aus Entwicklungsfahrzeugen, Testanlagen und Produktionsausschuss, künftig dann auch aus Altfahrzeugen. Die so gewonnenen Rohstoffe werden anschließend für die Produktion neuer Batteriezellen für die BMW Group verwendet. 

„Vor dem Hintergrund der zunehmenden Verknappung endlicher Ressourcen und steigender Rohstoffpreise ist es besonders wichtig, die Kreislaufwirtschaft zu fördern, den Anteil wiederverwendeter Materialien zu erhöhen und die Abhängigkeit von Rohstoffen zu verringern. In Zukunft wird die BMW Group das Recyclingkonzept in China weiter ausbauen, was nicht nur zum Umweltschutz beiträgt, sondern auch Chinas Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft effektiv unterstützt“, sagt Jochen Goller, Leiter der BMW Group Region China.

Recylingauflagen in China

Die aktuell in China geltenden Richtlinien zur Wiederverwendung und dem Recycling von Batterien sehen vor, dass Automobilhersteller ein Rückverfolgungssystem einrichten müssen, um sicherzustellen, dass Hochvoltbatterien entsprechend nachverfolgt und recycelt werden können.

Die BMW Group hat nach eigenen Angaben hierfür ein System entwickelt, das über eine Kodierung die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Batterien während ihres gesamten Lebenszyklus sicherstelle. Die Kodierung gewährleiste, dass Batterien aus der gesamten Wertschöpfungskette von ersten Versuchsträgern bis zu bereits auf dem Markt befindlichen Fahrzeugen fachgerecht recycelt werden.

Second Life-Nutzung soll ausgeweitet werden

Nach Rückgabe werden die Batterien hinsichtlich ihrer möglichen Weiterverwendung bewertet. Vor dem Recycling können die Batterien - bei entsprechender Restkapazität - auch etwa in stationären Speichern verwendet werden. Bereits 2020 habe man in China damit begonnen, ausgediente Batterien mit hoher Restkapazität in Gabelstaplern der eigenen Werke zu verwenden, so BMW. Diese Second Life-Nutzung von Batterien soll künftig weiter ausgebaut werden. Alte E-Autobatterien sollen dann auch in Paletten-Hubwagen und stationären Energiespeichern zum Einsatz kommen. 

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