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So soll sie 2025 aussehen: Volkswagens erste eigene Batteriezellenfabrik in Salzgitter.
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So soll sie 2025 aussehen: Volkswagens erste eigene Batteriezellenfabrik in Salzgitter.

VW hat in Salzgitter in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz den Grundstein für seine erste eigene Zellfabrik für Elektroauto Akkus gelegt. Die Produktion soll 2025 starten. Die Verantwortung für das globale Batteriegeschäft der Wolfsburger trägt das neu formierte Unternehmen „PowerCo“. Es soll neben der Zellfertigung Aktivitäten entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette verantworten.

„Heute ist ein guter Tag für die Automobilindustrie in Deutschland und Europa. Volkswagen zeigt, wie die nachhaltige und klimaschonende Zukunft der Mobilität aussehen kann. Gemeinsam legen wir den Grundstein dafür, dass diese Zukunft maßgeblich in Salzgitter gemacht wird“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz zur Grundsteinlegung.

2022 07 11 Volkswagen Batteriezellen Werk Salzgitter Scholz

                                                                                                                                           Copyright: VW

„Heute setzen wir auch einen strategischen Meilenstein. Das Batteriezellgeschäft ist einer der Pfeiler unserer New Auto Strategie, mit der wir Volkswagen zum führenden Anbieter von nachhaltiger und softwaregetriebener Mobilität von morgen machen. Der Aufbau einer eigenen Zellfertigung ist ein technologisches wie wirtschaftliches Megaprojekt. Es zeigt: Wir holen Spitzen-Technologie der Zukunft nach Deutschland!“, sagte Volkswagen-Chef Herbert Diess.

Der Automobilkonzern wird seine weltweiten Battterieaktivitäten in der Aktiengesellschaft PowerCo bündeln.  Von Salzgitter aus soll das Unternehmen den Aufbau des internationalen Fabrikbetriebs, die Weiterentwicklung der Zelltechnologie, die vertikale Integration der Wertschöpfungskette sowie die Ausstattung der Fabriken mit Maschinen und Anlagen steuern.

Perspektivisch seien weitere Produkte wie Großspeichersysteme für das Energienetz geplant. Nach Salzgitter soll die nächste Zellfabrik in Valencia entstehen, für weitere drei Zellfabriken in Europa werden derzeit Standorte sondiert. Neben Europa prüfe die PowerCo zudem auch weitere „Giga-Fabriken“ in Nordamerika. Bis 2030 soll PowerCo gemeinsam mit Partnern mehr als 20 Milliarden Euro in den Aufbau des Geschäftsfelds investieren, über 20 Mrd. Euro Jahresumsatz erwirtschaften und alleine in Europa bis zu 20.000 Menschen beschäftigen.

Blaupause für weitere Zellfabriken

Anlässlich der Grundsteinlegung stellte Volkswagen sein neues Konzept der Standardfabrik vor: Salzgitter soll demnach Blaupause für Zellfabriken in ganz Europa sein und neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit und Innovation setzen.

„Was wir mit Fahrzeug-Plattformen wie MQB und MEB millionenfach bewiesen haben, legen wir auch dem Aufbau der Zellwerke zugrunde: Wir standardisieren auf Basis europäischer Normen und skalieren. Das ermöglicht Tempo und Kostenoptimierung bei höchster Qualität“, sagt Frank Blome, CEO der neu gegründete PowerCo.

Die Vereinheitlichung ziele dabei nicht nur auf Ausrüstung, Gebäude und Infrastruktur, sondern auch auf Produkt, Prozesse und IT. So sollen Fabriken entstehen, die sich schnell auf weitere Produkt- und Produktionsinnovationen umstellen lassen. Jede Fabrik werde ausschließlich mit Grünstrom betrieben und sei auf einen geschlossenen Recyclingkreislauf ausgelegt.

2022 07 11 VW Salzgitter Batteriezellen Werk

                                                                                                                                        Copyright: VW

Prismatische Einheitszelle

Volkswagen hat zudem erstmals die 2021 auf dem „Power Day“ angekündigte prismatische Einheitszelle präsentiert. Sie soll einen flexiblen Einsatz verschiedenster Zellchemien ermöglichen und in bis zu 80 Prozent aller Konzernmodelle zum Einsatz kommen. In Salzgitter sollen ab 2025 Einheitszellen für das Volumensegment vom Band laufen, die Zellfabrik soll perspektivisch mit einer Jahreskapazität von 40 Gigawattstunden (GWh) fertigen – genug für rund 500.000 elektrische Fahrzeuge.

Bis 2030 will der Automobil-Konzern in Europa gemeinsam mit Partnern sechs Zellfabriken mit insgesamt 240 GWh Leistung betreiben. Die neue Einheitszelle soll Synergien nutzen und die Batteriekosten um bis zu 50 Prozent reduzieren. Die bisherigen Muster zeigten eine vielversprechende technische Performance in Bezug auf Reichweite, Ladezeiten und Sicherheit – Voraussetzungen für einen künftigen Industriestandard, so die Wolfsburger.

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