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2017 wurde er angekündigt, der Serienstart mehrfach verschoben, zum zweiten Mal wollte sich Sono Motors von seiner Community retten lassen. Nun steht fest: Der Soloarstromer Sion wird niemals auf die Straße kommen.
Sion

2017 wurde er angekündigt, der Serienstart mehrfach verschoben, zum zweiten Mal wollte sich Sono Motors von seiner Community retten lassen. Nun steht fest: Der Soloarstromer Sion wird niemals auf die Straße kommen.

Der Sion ist Geschichte: Sono-Motors hat sich entschlossen das Solarauto-Projekt zu beenden. Der 2017 erstmals vorgestellte Sion, der nach wiederholten Verschiebungen 2024 in Serie gehen sollte, wird also definitiv nicht mehr gebaut. Stattdessen werde man sich auf das Geschäft mit Solaranlagen für Busse und Lastwagen konzentrieren, so das Startup aus München.

Die im Dezember gestartete #saveSion-Kampagne war also trotz Verlängerung nicht erfolgreich. Statt der anvisierten 3.500 Reservierungen und Vollanzahlungen, die das finanziell angeschlagene Unternehmen von seiner Community einsammeln wollte, kamen nur rund die Hälfte zusammen. Sono Motors begründet das Aus des Sion-Projekts in seiner Pressemitteilung in erster Linie mit der aktuellen Instabilität der Kapitalmärkte und spricht von einer Umstrukturierung hin zum weniger kostenintensiven Solargeschäft, das bereits Umsätze erwirtschafte.

„Die Umstrukturierung ist ein entscheidender Schritt in der Entwicklung von Sono Motors. Auch wenn wir mit dem Sion-Programm unser ursprüngliches Herzensprojekt einstellen mussten, bietet uns die Verlagerung unseres gesamten Fokus auf B2B-Solarlösungen die Möglichkeit, weiterhin innovative Produkte in der Solarindustrie zu entwickeln. Trotz der mehr als 45.000 Reservierungen und Vorbestellungen für den Sion waren wir gezwungen, auf die anhaltende Instabilität der Finanzmärkte zu reagieren und unser Geschäft zu verschlanken. Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, sagte Laurin Hahn, Mitbegründer und CEO von Sono Motors.

Solarmodule für Busse und Lkw

Statt auf den Sion, will Sono Motors seine Ressourcen nun also auf das B2B-Solargeschäft fokussieren. Das Startup arbeitet hier nach eigenen Angaben als Entwicklungspartner und Zulieferer mit Unternehmen in zehn Märkten zusammen, u.a. mit Mitsubishi Europe, Chereau und den beiden VW-Töchtern Scania und MAN Truck & Bus. Insgesamt sollen momentan 23 Partner die Solarlösung in Autos, Bussen, Kühlfahrzeugen, Wohnmobilen testen. Sono Motors will seine Technologie nun weiter skalieren: für das zweite Quartal diesen Jahres ist demnach die Einführung der nächsten Generation des „Solar Bus Kit“ geplant - einer massentauglichen Nachrüstlösung für die Busse des ÖPNV.

300 Entlassungen

Von den bisherigen Mitarbeitern werden allerdings nicht alle im neuen Geschäftsbereich beschäftigt werden. Im Zuge der Einstellung des Sion-Programms plant Sono Motors die Entlassung von etwa 300 Mitarbeitern. Thomas Hausch wird von seiner Rolle als Chief Operating Officer zurücktreten. Der ehemalige Daimler-Manager wird das Unternehmen noch bei der Umstrukturierung unterstützen.

„Ohne Thomas‘ professionelles Engagement und seine herausragende Persönlichkeit wäre unser Sion-Programm nicht so weit gekommen. Wir sind ihm sehr dankbar für seinen bisherigen Einsatz und seine Unterstützung unserer zukünftigen Pläne“, sagte Laurin Hahn.

Rückzahlungsplan für Sion-Reservierer

Die Beträge sämtlicher Zahlungszusagen im Rahmen der #savesion-Kampagne wird das Unternehmen nach eigenen Angaben nicht einziehen. Für alle zuvor getätigten Sion-Reservierungen gebe es einen Rückzahlungsplan. Dieser sieht die Rückzahlung in mehreren Raten zuzüglich eines Bonus über die nächsten zwei Jahre vor, beginnend mit der ersten Rate im Mai 2023.