Elektromobilität: Die wichtigsten Meldungen der Woche
Bundesländer bemühen sich um Tesla: Im Juni erklärte Tesla-Chef Elon Musk, dass Deutschland derzeit der Favorit sei bei der Standortsuche für die geplante europäische Gigafactory. Offenbar haben die beiden südwestlichen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland gute Chancen, wobei sich mittlerweile auch andere Bundesländer wie NRW und Bayern ins Gespräch bringen.
Steuererleichterungen in Milliardenhöhe plant laut Berichten des Spiegels offenbar die Bundesregierung. So will das Bundeskabinett am kommenden Mittwoch beschließen, dass der geldwerte Vorteil bei privat genutzten Dienstfahrzeugen mit Elektro und Plug-In-Hybridantrieb halbiert werden soll. Dies hätte Steuer- und Abgabenerleichterungen von rund 1,8 Milliarden Euro zur Folge.
Bitte nicht waschen: Eine Studie der britischen Initiative Go Ultra Low hat Briten zu verschiedenen Vorurteilen der Elektromobilität gefragt. Ein Ergebnis: 42% der Befragten geben an zu glauben, dass man mit Elektroautos nicht in die Waschstraße fahren darf.
Ein neues Plug-and-Play-Gerät für E-Bikes hat der Batteriesystemanbieter BMZ vorgestellt. In Kooperation mit dem Technologieunternehmen COMODULE wurde eine Connectivity-Lösung für Hersteller entwickelt. Diese soll es ermöglichen, Fahrrad und Fahrer werksseitig über eine Cloud und Smartphone-App zu verbinden. Anwender können dann bequem Ladezustände, Systemeigenschaften und Navigationsrouten über ihr Handy abrufen.
Emissionsfrei um die Welt: Der E-Katamaran „Energy Observer“ nutzt für seinen Antrieb einen Mix aus erneuerbaren Energien und ein System, das aus Meerwasser kohlenstofffreien Wasserstoff erzeugt. Das von Toyota unterstützte Projekt ist 2017 in Saint-Malo (Frankreich) gestartet und soll 2020 vor den Olympischen Spielen in Tokio ankommen. Das E-Boot soll Inspiration sein und zugleich Zukunftstechnologien erproben.
Audi hat die für August angesetzte Weltpremiere der Serienversion des E-SUV Audi e-tron in Brüssel aus "organisatorischen Gründen" abgesagt – der eigentliche Grund dürfte die Verhaftung des Audi-Chefs Rupert Stadler sein. Der neue Audi-Interim-Chef Bram Schot will nun die Präsentation symbolträchtig in Kalifornien stattfinden lassen – quasi vor Teslas Haustür.
Für das kommende Jahr hat der polnische Bushersteller Solaris einen Brennstoffzellen-Bus angekündigt. Der Urbino 12 Hydrogen soll mit einer Tankfüllung Wasserstoff eine Reichweite von über 350 Kilometern erzielen. Der E-Antrieb ist in der Achse untergebracht. An Bord wird auch eine kleine Batterie zur Unterstützung der Brennstoffzelle sein, die sowohl mit Wasserstoffstrom als auch über einen externen Plug-in-Anschluss geladen werden kann.
Bundeskanzlerin Merkel plädiert für eine europäische Produktion von Batteriezellen und fordert eine "Aufholjagd". “Kann es gut gehen, wenn wir als ein Kontinent, der Autos herstellt, die Batteriezellen aus Asien kaufen und die digitale Infrastruktur eines Autos irgendwoher aus Asien oder Amerika?”, fragt die Bundeskanzlerin, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Elektroroller mit Allradlenkung: Ein Gründerteam der TH Köln hat einen faltbaren E-Roller entwickelt, der durch eine patentierter Allradlenkung besonders enge Kurvenradien und eine Carvingtechnik ähnlich wie beim Skifahren ermöglichen soll. Der bis zu 25 km/h schnelle E-Roller Steereon des Start-ups PLEV Technologies GmbH wird im Juli auf der CeBIT präsentiert und soll bereits Anfang 2019 erhältlich sein.
Der Audi e-tron, der ab Ende des Jahres vom Band laufen wird, soll eine alltagstaugliche Reichweite von mehr als 400 Kilometern (WLTP-Zyklus) aufweisen. Möglich macht das laut Audi u.a. das Aerodynamik-Konzept des ersten Großserien-Elektroautos der Ingolstädter, welches für einen Luftwiderstands-Beiwert (cw) von 0,28 sorgen soll – laut Audi ein Bestwert im SUV-Segment. Ein Hundertstel des cw-Werts stehe im Fahralltag für rund 5 Kilometer Reichweite.