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Abbildung 1: Bei einem Unfall ist eine gute Kfz-Versicherung Gold wert - doch was macht einen guten Tarif aus?
@ Clark van der Beken / Unsplash.com

Abbildung 1: Bei einem Unfall ist eine gute Kfz-Versicherung Gold wert - doch was macht einen guten Tarif aus?

Die Kfz-Versicherung ist für Elektroautos nicht selten günstiger. Aber ist sie auch gleich gut? Gibt es überhaupt markante Unterschiede zwischen den Versicherungsvarianten? Nein, denn grundsätzlich ist gesetzlich klipp, klar und eindeutig geregelt, was eine Kfz-Versicherung zu bieten haben muss. Alles andere ist tatsächlich ein Bonus und das nicht allein bei den E-Fahrzeugen. In einigen Punkten sollte sich eine Kfz-Versicherung dennoch mit dem E-Auto beschäftigen, und zwar immer dann, wenn es um die Kaskoversicherungen geht. Dieser Artikel schaut sich das Thema einmal genauer an.

Tarife vergleichen

Generell ist es immer ratsam, Tarife vor der Wahl einer Autoversicherung zu vergleichen. Der Preis spielt eine tragende Rolle, doch die Inhalte sind ebenso wichtig. Mitunter ist es sinnvoll, die Preise für alle drei Versicherungsarten zu vergleichen und dort zu prüfen, welche Variante im direkten Vergleich günstiger ist. Doch:

  • Niemals ohne Vollkasko – ist das Auto finanziert, auch mittels privater Hilfe, ist die Vollkasko eine absolute Notwendigkeit. Gerade E-Autos sind in der Anschaffung teuer und sollte ein Totalschaden eintreten, ist es wichtig, dass die Versicherung auch für die Kosten am eigenen Fahrzeug aufkommt. Einen finanzierten Wagen nicht in der Vollkasko zu versichern, ist nur dann möglich, wenn der Fahrer viel Geld auf der hohen Kante hat. Denn: Die Finanzierung muss sonst weiterhin beglichen werden, während gleichzeitig ein neuer Wagen angeschafft werden muss.
  • Haftpflicht – sie ist ohnehin vorgeschrieben, denn das Auto kann nicht einmal ohne diesen Versicherungsschutz zugelassen werden. Bei Neuwagen lohnt sich die reine Haftpflichtversicherung kaum.

Viel wichtiger bei dem Vergleich ist, innerhalb der jeweiligen Versicherungstypen die günstigste Alternative herauszufiltern. Dies gilt zum einen für die Suche nach einer passenden Police zu Beginn, doch auch dann, wenn Nutzer später die Kfz Versicherung wechseln möchten.

Wichtige Leistungen der Kfz-Haftpflicht

Wer eine reine Kfz-Haftpflicht wünscht, der kann mit minimalen Kosten rechnen. Das betrifft besonders die Basisvariante, die auch Versicherungsnehmern mit eher schlechterer Bonität offensteht. Versicherungen steht praktisch kein Weg offen, Versicherungsnehmer in diesem Tarif abzulehnen. Allerdings handelt es sich hier um das absolute gesetzliche Mindestmaß an Leistungen, sodass rein die gesetzlichen Mindestdeckungssummen abgedeckt werden.

Andere Kfz-Haftpflichttarife bauen nur noch auf den Mindestvorgaben auf und erhöhen sowohl die Deckungssummen als auch die Leistungen. Dies ist wichtig, denn:

  • Zu geringdie Mindestdeckungssummen, gerade im Bereich der Personen- und Sachschäden, orientieren sich an alten Werten. Konnte früher beim Unfall ein simpler Holzzaun beschädigt werden, trifft der Wagen heute mit Pech einen teuer angelegten Vorgarten mit allerhand Elektrik und Features. Auch die Personenschäden sind mit der gesetzlichen Deckungssumme von 7,5 Millionen Euro sehr gering. Mit den heutigen medizinischen Möglichkeiten können diese Beträge schnell zusammenkommen – ist die Versicherungssumme aufgebraucht, so kann sich die Gegenseite für die weiteren Kosten an den Unfallverursacher persönlich wenden. Gerade bei Unfällen mit mehreren Verletzten ist die Summe rasch erreicht und mit Pech wird der Versicherungsnehmer seines Lebens nicht mehr froh. Gute Tarife bieten heute pauschale Deckungssummen von 50 bis 100 Millionen Euro.
  • Leistungen – die Mallorca-Police, Rabattretter und weitere Inhalte sind heute in den Kfz-Haftpflichttarifen durchaus gegen einen nur kleinen Aufpreis erhältlich. Insbesondere der Rabattschutz kann sich als sinnvoll erweisen, verhindert er doch die schlechtere Einstufung in Bezug auf die Schadenfreiheitsklasse nach einem Schadenfall.

Somit bietet die Haftpflichtversicherung einen guten Basisschutz. Wer jedoch zusätzlich auch Schäden am eigenen Fahrzeug versichern möchte, kommt um eine Kaskoversicherung normalerweise nicht herum. Doch was ist dabei zu beachten?

Tipp: Verbraucher sollten zudem die Tarife nach Beitragsrabatten für Elektroautos checken. Nicht selten lassen sich die Kosten hier noch einmal deutlich senken.

Wichtige Leistungen der Kaskoversicherung

Wie bereits gesagt, sollten finanzierte Fahrzeuge, unabhängig vom Antrieb, immer in der Vollkasko versichert sein. Die meisten Finanzierer setzen dies ohnehin im Vertrag voraus und erwarten einen Nachweis der Vollkasko. Die Teilkasko lohnt sich oft für gebrauchte Fahrzeuge, aber mitunter auch für die, die aus der eigenen Tasche bezahlt wurden. Grundsätzlich gilt:

  • Selbstbeteiligung – sie bietet bei beiden Versicherungstypen die Möglichkeit, die Beträge zu reduzieren. Wichtig ist allerdings zu prüfen, wie die Eigenbeteiligung gehandhabt wird: Je Schadensfall oder jährlich? Zudem muss die Selbstbeteiligung möglichst immer auf der Seite liegen, da sie im Schadensfall immer zu leisten ist.
  • Nutzung – eigentlich sollten die Kaskoversicherungen die Chance bieten, Schäden stets über die Versicherung zu regeln. In der Praxis ist das allerdings selten ratsam, da durchaus Kündigungen drohen und sich Versicherungen untereinander austauschen. Experten raten, die Haftpflicht erst ab einem Schaden von 1.500 Euro Höhe zu nutzen, die Vollkasko erst ab 1.200 Euro. Natürlich kommt es auf die Häufigkeit und den eigenen Geldbeutel an. Schäden am eigenen Fahrzeug innerhalb der Selbstbeteiligung sollten hingegen gar nicht erst gemeldet, sondern sogleich selbst auf eigene Kosten behoben werden.
  • Leistungen – die Teilkasko bietet einen Grundbaustein an Leistungen. Bei E-Fahrzeugen sollte unbedingt der Brand durch den Akku mit inbegriffen sein, wie auch Folgeschäden, die durch den Akku samt Kurzschluss entstehen. Die Vollkasko erweitert die Leistungen noch um diverse Punkte. Tierunfälle werden beispielsweise auch auf Nutztiere ausgeweitet, bei einem selbst verschuldeten Unfall werden die Schäden am eigenen Fahrzeug bezahlt.

Viel wichtiger ist allerdings ›der Verzicht auf Einrede bei grober Fahrlässigkeit‹. Dieser Passus bedeutet schlichtweg, dass die Versicherung auch zahlt, wenn der Fahrer fahrlässig handelte. Und dies kann schon sein, weil im trüben Oktoberwetter mit Schneeregen zur Werkstatt gefahren wird, um den Reifenwechsel durchzuführen. Oder aber, weil übermüdet oder nach einem größeren Bier gefahren wird.

Fazit - nicht nur auf E-Fahrzeuge achten

Versicherungen für elektrische Fahrzeuge sind durchaus günstiger als die für Verbrenner. Meist liegt das daran, dass die Autos in bessere Stufen eingeteilt sind, da es noch keine allzu großen Vergleichswerte bezüglich der Unfallhäufigkeit gibt. Viel wichtiger als der reine Beitrag sind allerdings die Inhalte der Kfz-Versicherung. Wenn es knallt, wird es schnell teuer und es ist gut, einen starken Partner an der Seite zu haben.