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Wo Abstände von 1,5 Meter nicht möglich sind, gilt im VW-Werk in Zwickau die Pflicht zu Mund-Nasen-Schutzmasken.
Volkswagen

Wo Abstände von 1,5 Meter nicht möglich sind, gilt im VW-Werk in Zwickau die Pflicht zu Mund-Nasen-Schutzmasken.

Nach dem Herstellungsstopp wegen des Coronavirus fährt Volkswagen die Produktion von Elektroautos in seinem Werk in Zwickau schrittweise wieder hoch – mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen, die die Gesundheit der Belegschaft gewährleisten sollen. Der Wiederanlauf des vollelektrischen ID.3 ist zunächst mit reduzierter Kapazität und mit deutlich langsamerer Taktzeit gestartet.

In der ersten Phase des Wiederanlaufs werden in Zwickau nach Angaben des VW-Konzerns mit reduzierter Geschwindigkeit täglich 50 Stück des ID.3 produziert. Das entspricht rund einem Drittel des Fertigungsumfangs vor der Corona-Pandemie.

„Wir haben derzeit alle gemeinsam eine historische Aufgabe zu bewältigen. Es geht darum, die Gesundheit der Mitarbeiter unseres Unternehmens zu gewährleisten – und gleichzeitig verantwortungsvoll das Geschäft wieder zum Laufen zu bringen“, sagt Thomas Ulbrich, Vorstand für E-Mobilität der Marke Volkswagen und Sprecher der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen. In dieser anspruchsvollen Situation würden durchaus neue Prioritäten gesetzt: „Gesundheit geht bei Volkswagen vor Geschwindigkeit“, betont Ulbrich.

In China läuft die Produktion schon wieder

Zwickau ist das erste Fahrzeugwerk der deutschen Volkswagen-Standorte, das die Produktion nach der Unterbrechung Mitte März wieder hochfährt, heißt es. Teilbereiche der Komponentenwerke produzierten bereits wieder als Zulieferer mit entsprechenden Schutzmaßnahmen. Auch in fast allen chinesischen VW-Werken sei die Produktion wieder angelaufen. Das Motorenwerk Chemnitz hat ebenfalls mit dem schrittweisen Wiederanlauf gestartet. Am 27. April soll in Zwickau die Fertigung des Golf Variant wieder anlaufen. Für den gleichen Tag ist auch in der Gläsernen Manufaktur Dresden die Produktion des e-Golf in reduziertem Umfang geplant.

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Volkswagen Sachsen, Jens Rothe, betont, dass der Schutz und die Gesundheit der Beschäftigten beim Wiederanlauf Priorität haben. Beide Seiten hätten in einer Betriebsvereinbarung dazu klare Regeln festgeschrieben. „Wir haben gemeinsam mit dem Unternehmen neue Verabredungen zum Schutz der Mitarbeiter getroffen. Klar ist: Wir werden kein Risiko eingehen, die Gesundheit der Mitarbeiter hat absolute Priorität – auch wenn wir einige Fahrzeuge weniger fertigen“, so Rothe.

Maßnahmen zum Schutz vor dem Virus

Der Wiederanlauf bei Volkswagen Sachsen wird nach Unternehmensangaben in kleinen Schritten und werkspezifisch erfolgen. Zwischen Unternehmen und Betriebsrat wurde dazu ein umfassender Maßnahmenkatalog zum Schutz vor dem Coronavirus vereinbart. Dieser sieht unter anderem konkrete Abstands- und Hygieneregeln vor, die Pflicht zu Mund-Nasen-Schutzmasken in Bereichen, wo Abstände von 1,5 Meter nicht möglich sind, kürzere Reinigungsintervalle, Entkoppelungen von Schichten, um Kontakte zu vermeiden sowie die Aufforderung zur eigenverantwortlichen Temperaturmessung vor der täglichen Arbeitsaufnahme.

Zudem würden zahlreiche Abläufe in der Produktion optimiert, gelten in allen Bereichen konsequente Mindestabstände und erhöhte Hygienestandards. Es wurde eine entsprechende Betriebsvereinbarung für den Wiederanlauf mit detaillierten Einzelmaßnahmen getroffen. Sämtliche Regelungen gelten auf den Werksgeländen auch für die Beschäftigten externer Partner und Dienstleister, heißt es aus der Unternehmenszentrale.