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Deborah Iber schreibt bei LifeVerde über Nachhaltigkeitsthemen.
Deborah Iber

Deborah Iber schreibt bei LifeVerde über Nachhaltigkeitsthemen.

- Sonderveröffentlichung -

Interview mit Deborah Iber, Redakteurin bei LifeVERDE & JOBVERDE

Mit Eurem Portal LifeVERDE habt Ihr Euch dem nachhaltigen Konsumieren und Wirtschaften verschrieben. Was ist Eure Vision?

Mit LifeVERDE möchten wir jedem und jeder einen bestmöglichen Überblick über nachhaltige Produktalternativen bieten, ohne dass man eine stundenlange Internetrecherche betreiben muss (die übernehmen wir ;). Über unser Online-Portal kann einfach das gewünschte Thema in die Suche eingegeben und dazu passende Produkte und Anbieter*innen gefunden werden.

Wir stellen bei uns ausschließlich Unternehmen vor, die verantwortungsbewusst handeln und eine echte nachhaltige Alternative bieten. Das bedeutet für uns, dass sie umweltfreundliche Materialien nutzen, möglichst kurze Lieferketten haben und faire Arbeitsbedingungen gewährleisten. Die Mission dieser Unternehmen möchten wir verbreiten und damit den Wandel hin zu einem nachhaltigen Konsum und Lebensstil mitgestalten.

Viele Menschen, die sich für ein Elektroauto entscheiden, tun dies, um ihre Mobilität nachhaltiger zu gestalten. Welche Rolle spielt die Mobilität im Nachhaltigkeitsdiskurs aus Deiner Sicht?

Mobilität, egal in welcher Form, ist in der heutigen vernetzten Welt natürlich extrem wichtig und Fortbewegungsmittel wie Autos sind nicht mehr wegzudenken. Aber natürlich ist der Verkehr durch die hohen Emissionsmengen an Treibhausgasen und anderen Schadstoffen einer der Hauptgründe für die Verschmutzung unserer Umwelt, Luft, den Lärm und den Verbrauch von Flächen. So wie es aktuell ist, kann es nicht weitergehen, und das ist allen bewusst. Daher hat sich dir Regierung auch zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen im Verkehr bis zum Jahr 2050 zu neutralisieren. Bei der Menge an Autos, die täglich auf den Straßen unterwegs sind, ist das aber kaum vorstellbar! Sich gar nicht mehr fortzubewegen ist aber auch keine Lösung.

Daher muss ein realistischer Weg gefunden werden, um die Mobilität wirklich klimafreundlich zu gestalten. Dazu braucht es meiner Meinung nach mehr als emissionsneutrale Antriebe. Wichtig ist es auch, die Verkehrsmenge zu reduzieren. Beispielsweise durch vermehrte und verbreitetere Angebote von Sharing-Leistungen oder die attraktivere Nutzung und den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel. Außerdem sollte vor dem Kauf eines Autos – ob Elektro oder nicht – bedacht werden, ob dies wirklich nötig ist oder die Strecken auch mit alternativen Mobilitätsangeboten bewältigt werden können.

Elektroautos sind in der Gesamtbetrachtung schon oft günstiger als vergleichbare Verbrenner. In welchen anderen Bereichen gibt es heute bereits gute nachhaltige Alternativen, die nicht teurer sind als die konventionellen Lösungen?

In unseren Köpfen ist verankert, dass nachhaltige Produkte immer teuer sind. In der Tat sind diese auch meistens mit höheren Preisen verbunden als die konventionellen Gegenstücke. Das liegt daran, dass Beteiligte der Lieferkette angemessen bezahlt werden oder anstatt billiger (Zusatz-)Stoffe hochwertige bzw. langlebige Rohstoffe verwendet werden. Die Kosten umweltfreundlich und fair hergestellter Produkte sind an sich dann zwar höher, für die Gesellschaft und die Natur aber geringer, da sie bspw. frei von schädlichen Stoffen, gesünder und langlebiger sind. Und durch Langlebigkeit kann man auch Geld sparen. Außerdem stellt sich mir oft die Frage, was überhaupt teuer ist und was billig – vielleicht sind die gewohnten Preise auch nicht realistisch.

Hier aber noch einige Beispiele für die nachhaltigen Alternativen: Lebensmittel in Bio-Qualität sind zwar teurer, dafür aber gesünder – und ein Nebeneffekt: es wird nicht unnötig viel davon gekauft und dementsprechend weniger weggeworfen. Als weiteres Beispiel Kleidung: Ein nachhaltig hergestellter Pulli kostet zwar nicht nur 15 Euro, besteht dafür aber aus gesünderen und langlebigeren Materialien. Eine kostengünstige Alternative bieten auch wiederverwendbare Produkte, wie waschbare Hygieneartikel, ein Wachstuch statt Alufolie, Stofftücher statt Küchenpapier, nachfüllbare Stifte, ein Waschball statt Waschmittel, usw. Diese kosten in der Anschaffung zwar mehr als das einmal verwendbare Gegenstück, können aber deutlich öfter verwendet werden und müssen viel seltener nachgekauft werden. Eine weitere Alternative ist das Gebraucht-kaufen, was sich vor allem bei Elektronikprodukten lohnt. Diese sind „refurbished“ deutlich günstiger und umweltfreundlicher. Ein ganz simples Beispiel noch: kostenloses Wasser aus dem Wasserhahn trinken anstatt abgefülltes Wasser in Plastikflaschen zu kaufen.

Zum Schluss eine persönliche Frage: Auto, Fahrrad oder Bus und Bahn, wie bewegst Du Dich fort?

Da ich kein Auto besitze und darauf auch nicht angewiesen bin, nutze ich für die meisten Strecken die Bahn. Ich persönlich mag das Bahnfahren auch sehr. Für kleinere Entfernungen gehe ich gern zu Fuß oder nehme das Rad. Dieses habe ich übrigens bei einem kleinen Ein-Mann-Unternehmen ergattert, welches alte Fahrräder wieder aufbereitet – ein weiteres Beispiel für eine kostengünstige, nachhaltige Alternative.

Vielen Dank für das Interview!

Mehr Informationen zu diesem Thema finden sich auf www.lifeverde.de

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