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Ladeinfrastruktur-Konferenz 2022: Vier neue Online-Tools sollen einen besseren Überblick zur Ladeinfrastruktur geben.
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Ladeinfrastruktur-Konferenz 2022: Vier neue Online-Tools sollen einen besseren Überblick zur Ladeinfrastruktur geben.

Aktuell findet in Berlin die erste Ladeinfrastruktur-Konferenz 2022 des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr statt. Die Konferenz soll als Austauschplattform zum Thema Ladeinfrastruktur in Deutschland dienen – für eine schnelle „Elektrifizierung“ des Straßenverkehrs.

Anlässlich der Konferenz gibt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae ein Update zum Ausbau der Ladeinfrastruktur:

„Der Ausbau der Ladeinfrastruktur kommt gut voran. Gerade in den letzten anderthalb Jahren hat der Zubau enorm an Fahrt aufgenommen. Hatten wir Anfang 2021 noch 41.600 öffentliche Ladepunkte, sind wir aktuell bei 62.000 - ein Zuwachs um knapp 50 Prozent. Auch bei der Flächendeckung ist viel erreicht: Die von der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität festgelegte Maximalabstand von 50 km zwischen Schnellladern entlang der Autobahn ist Deutschlandweit praktisch vollständig gegeben“, erklärt Kerstin Andreae.

60 Prozent mehr Schnelllader

Auch die Ladeleistung habe sich laut Andreae positiv entwickelt: Vor einigen Jahren waren noch Ladesäulen mit maximal 50 kW die Regel, heute seien 150 kW beim Schnellladen bereits Standard und manche Stationen laden sogar mit bis zu 350 kW. Im Januar 2021 gab es in Deutschland 5.752 Schnellladepunkte, heute sind es 9.395 – eine Steigerung um mehr als 60 Prozent.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht die Verfügbarkeit geeigneter Flächen für öffentliche Ladesäulen als eine der größten Herausforderungen für Unternehmen und spielt damit auf die Liegenschaften des Bundes an: „Warum ist von den 19.000 Liegenschaften des Bundes keine einzige im FlächenTOOL der Leitstelle verzeichnet? Was ist mit den Parkplätzen der Bahn?“ fragt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Zudem seien die Förderverfahren für öffentliche Ladeinfrastruktur zu kompliziert und langwierig, weshalb im letzten Jahr nur 12 Prozent der Mittel tatsächlich abgerufen worden seien.

Auch im EU-Vergleich steht Deutschland gut da: Der Europäische Automobilherstellerverband (ACEA) hatte kürzlich die Verteilung von Ladesäulen in der EU analysiert und festgestellt, dass sich die Hälfte aller Ladepunkte in der EU in den Niederlanden und Deutschland befinden. Einen Überblick über die aktuellen öffentlichen Ladesäulen in Deutschland bietet die Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur.

Vier neue Online-Tools der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur

Auf der Konferenz präsentiert die Now GmbH zudem vier neue Online-Tools, mit denen die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur ab sofort über die aktuelle Auslastung von Ladepunkten, den Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur und die durchgeführten Ladevorgänge informieren will:

  • Der „Live-Auslastungsmonitor“ soll einen Gesamtüberblick zur aktuellen Belegung öffentlicher Ladepunkte in Deutschland geben. Er wird alle fünf Minuten aktualisiert.
  • Der „ö-LIS-Report“ ist ein monatlich erscheinender Bericht zur öffentlichen Ladeinfrastruktur, in dem die Leistungskategorien, z.B. Normal- und Schnellladen, die installierte Ladeleistung, der Zubau über die Zeit und die Verteilung der öffentlichen Ladepunkte auf die Bundesländer analysiert werden.
  • Laden in Deutschland“ soll einen Überblick zur tatsächlichen Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur geben. Das Dashboard bildet die gesamten Ladevorgänge der letzten 12 Monate sowie ihre Entwicklung im Vergleich zum Vorjahresmonat ab.
  • Der „LIS-Fördermonitor" soll einen umfassenden und aktuellen Überblick zur durch die Bundesregierung geförderten Ladeinfrastruktur in Deutschland liefern sowie zu ihrer Entwicklung und Verteilung.

Weitere Informationen zu den Tools gibt es hier.

2022 06 29 öLIS Report 2022 Mai

ö-LIS-Report Seite 4, Stand 01.06.2022, Copyright: Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur

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