Carsharing kann insbesondere für Großstädte ein geeignetes Mittel sein, um Verkehr zu reduzieren und die Auslastung vorhandener Fahrzeuge zu erhöhen. Im ländlichen Raum stelle gerade das Teilen von Autos mit Elektroantrieb keine Alternative dar, weil die zu zurücklegenden Distanzen zu groß seien und fast jeder Einwohner über ein eigenes Auto verfüge, heißt es oft. Das Gegenteil beweist das aktuelle eCarsharing-Projekt "Ihr Dorfflitzer" im Landkreis Cuxhaven, bei dem öffentlich nutzbare Elektroautos eine perfekte Ergänzung zu Bus und Bahn auf dem Land bieten.
Um mehr über das Projekt zu erfahren, unternahmen Vertreter der Grünen aus der Stadt Oldenburg sowie aus drei angrenzenden Landkreisen kürzlich eine Exkursion nach Beverstedt. Im dortigen Rathaus, wo an einer Mobilitätsstation zwei Renault Zoe für die Dorfbewohner bereitstehen, begrüßte Bürgermeister Ulf Voigts die Teilnehmer. Die Geschäftsführer der beteiligten Unternehmen BUSPUNKT GmbH (Beverstedt), PMC Nordwest eG (Bremen) und MOBILE ZEITEN (Oldenburg) berichteten ausführlich über das Angebot, das bereits seit April 2017 genutzt werden kann. Weiterhin könnten die wenigsten Menschen auf dem Land auf ein eigenes Auto verzichten, das Angebot könne aber durchaus einen Beitrag leisten, um das Zweit- oder Drittauto einer Familie ersetzen zu können. Insgesamt werde das eCarsharing von den Dorfbewohnern gut angenommen, sodass eine Ausweitung auf weitere Gemeinden denkbar sei, so Klaus Ehlers von der BUSPUNKT GmbH. Im Gegensatz zum Mietwagen könne das eCarsharing Angebot, das ausschließlich mit Ökostrom betrieben wird, rund um die Uhr genutzt werden und stelle so gleichzeitig auch eine wichtige Alternative zu anderen Mobilitätsformen auf dem Land dar, betonte Markus Spiekermann von der PMC Nordwest eG. Die anschließende Gelegenheit zur Probefahrt mit den Dorfflitzern nahmen die Teilnehmer dankend in Anspruch.
Die finanzielle Ausgestaltung des Angebotes bietet einen kostengünstigen Einstieg in das eCarsharing. Es ist lediglich eine einmalige Registrierungsgebühr in Höhe von 29 Euro zu entrichten, während eine monatliche Grundgebühr entfällt. Danach können die E-Fahrzeuge für drei Euro pro Stunde und zusätzlich 20 Cent pro gefahrenen Kilometer genutzt werden.