Wer sich einen teuren Tesla zulegte, konnte sich bisher über eine "Ersparnis" freuen: die Kosten für Fahrstrom, der unterwegs an einer der immer zahlreicher werdenden Supercharger-Stationen gratis bereitgestellt wird. Dass sich das jetzt ändern soll, hat Tesla zwar nicht kommuniziert. Allerdings gibt es offensichtlich eine Abkehr von der grundsätzlich kostenfreien Supercharger-Nutzung.
Hintergrund ist die Öffnung der Schnelllader für andere Elektroautos. Diese sollen nun, zumindest in China, eine Ladegebühr in Höhe von umgerechnet etwas über zwei Euro pro Stunde entrichten, wenn sie eine der mittlerweile 200 Supercharger-Stationen oder eine der 1.300 Ladestationen des chinesischen Netzwerkes anfahren. Ob die Nutzungsgebühr auch für Tesla-Fahrer anfallen wird, ist noch nicht klar.
Tesla plant offensichtlich, mit den zu erwartenden Mehreinnahmen den weiteren Ausbau seines chinesischen Schnelllade-Netzes zu finanzieren. Tesla betreibt aktuell schon das größte Ladenetzwerk in China.
China könnte erst der Anfang sein
Die kostenfreie Nutzung der Supercharger-Ladestationen haben viele Model S-Fahrer offensichtlich falsch verstanden – zumindest ist Unmut von der Unternehmensspitze zu vernehmen. Auf der jährlichen Aktionärsversammlung beklagte sich Tesla-Chef Elon Musk, dass es vermehrt Model S-Fahrer gebe, die nahegelegene Supercharger "aggressiv" zum Gratis-Tanken für den regionalen Alltag nutzen – dabei seien die Supercharger eigentlich nur für das komfortable Bewältigen von Langstrecken gedacht.
Bisher hatte Tesla jedoch ganz allgemein damit geworben, dass mit den Superchargern lebenslanges, kostenloses Laden möglich sei. Nun soll der Elektroauto-Bauer damit begonnen haben, Ankündigungsmails neuer Stationen an US-Kunden zu versenden, die den Zusatz “free long-distance charging” beinhalten...