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NABU

Umweltschädliche Autos sollen umweltfreundliche Mobilität finanzieren – auf diesen Nenner lässt sich der neue Vorschlag des Naturschutzbund Deutschlands e.V. (NABU) bringen. Die Organisation sieht angesichts geringer Zulassungszahlen die bisherigen Bemühungen, die Elektromobilität zu etablieren, als gescheitert an und plädiert für finanzielle Anreize.

Nach Ansicht des NABU sollte ein Fond eingerichtet werden, aus dem Käufer von emissionsfreien und besonders emissionsarmen (bis zu 50 g CO2/km) PKW gestaffelt bis zu mehreren tausend Euro erhalten könnten.

Finanziert werden könne der Fonds von besonders verbrauchsstarken Fahrzeugen (mit Emissionen über 130 g CO2/km) oder - wie bereits jüngst diskutiert – über eine Mineralsteuererhöhung von bspw. 2 Cent/Liter. Dadurch könne die Förderung nicht nur kostenneutral ausgestaltet werden, sondern zugleich der Absatz klimafreundlicher Niedrigemissionsfahrzeuge "belohnt" und der Betrieb klimaschädlicher Fahrzeuge sanktioniert werden. Damit diese Förderung nicht institutionalisiert werde, schlägt der NABU vor, dass die Subventionen in ihrer Höhe jährlich abnehmen.

 

"Der Markthochlauf von Elektroautos ist bisher in Deutschland gescheitert"

 

Dieser Meinung ist – nicht zu Unrecht - NABU Bundesgeschäftsführer Miller, der in dem Vorschlag seiner Organisation großes Potenzial sieht: "Die Einrichtung eines Fonds kann die Elektromobilität in Deutschland endlich in Fahrt bringen. Es ist kein Geheimnis, dass sich die Bundesregierung teilweise bereits mit dem Gedanken anfreundet, Kaufanreize für E-Autos zu schaffen. Dann bitte jetzt und bitte mit ökologischer Lenkungswirkung. Damit die Förderung einer bestimmten Antriebsart jedoch nicht zulasten der Allgemeinheit geht, müssen auf der anderen Seite jene für die anfallenden Kosten aufkommen, die durch die Anschaffung einen besonders verbrauchsstarken Fahrzeugs Umwelt und Klima übermäßig schaden."

NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger ergänzt: "Die Bundesregierung verfährt bisher nach der Devise ,Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass‘. Sie will bis zum Jahre 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen sehen. Gleichzeitig soll aber um jeden Preis vermieden werden, dass die Finanzierung zu Lasten besonders klimaschädlicher Fahrzeuge geht. Zahlen soll nach dem Willen der Autoindustrie die Allgemeinheit. Diese Strategie ist sozial ungerecht und zum Scheitern verurteilt." Kritik gibt es auch am geplanten Elektromobilitäts-Gesetz: "Die Freigabe von für Busse und Taxen vorgesehene Busspuren für Elektroautos lehnt der NABU sogar ab", so Oelinger.

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