Bis Ende 2025 stellt das Bundesverkehrsministerium insgesamt 500 Millionen Euro für den weiteren Aufbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur in Deutschland zur Verfügung. Das Ziel ist die Errichtung von mindestens 50.000 Ladepunkten, von denen mindestens 20.000 Schnellladepunkte sein sollen.
Im ersten Förderaufruf können Unternehmen, Städte und Gemeinden, öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen Förderanträge nach der neu aufgelegten Förderrichtlinie „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“ vom 31.8.2021 bis zum 18.01.2022 Anträge einreichen. Die geförderten Ladesäulen müssen öffentlich zugänglich sein und mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden. Gefördert werden bis zu 60 Prozent der förderfähigen Kosten.
18.000 öffentliche Ladepunkte
Der erste Förderaufruf sieht laut Bundesverkehrsministerium 190 Millionen Euro Förderung für „rund 9.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte mit einer maximalen Ladeleistung von bis zu 22 Kilowatt (Normalladepunkte), rund 9.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte mit einer maximalen Ladeleistung von mehr als 22 Kilowatt, an denen ausschließlich das Laden mit Gleichstrom (DC) möglich ist (DC-Schnellladepunkte) und der zu einem geförderten Ladepunkt gehörende Netzanschluss bzw. die Kombination aus Netzanschluss und Pufferspeicher“ vor.
„Laden muss das neue Tanken werden: Die Bürgerinnen und Bürger sollen ihr E-Auto immer und überall laden können – am Supermarkt, am Straßenrand, am Restaurant oder Sportplatz. Nur so schaffen wir bei der Elektromobilität den Durchbruch in Deutschland“, erklärt Verkehrsminister Andreas Scheuer.
Im Rahmen der ersten Auflage des Bundesprogramms Ladeinfrastruktur standen zwischen 2017 und 2020 bereits 300 Millionen Euro zur Verfügung. Knapp 13.000 der rund 30.000 bewilligten Ladepunkte aus dieser Förderung sind nach Angaben des Verkehrsministeriums bereits installiert, darunter ca. 2.000 Schnellladepunkte.
Ausschreibung für das Deutschlandnetz: Regionallose
Anfang dieser Woche wurde zudem die Ausschreibung für das sogenannte Deutschlandnetz vorgestellt: Um die Schnellladeinfrastruktur im Mittel- und Langstreckenverkehr zu verbessern, hat das BMVI Schnellladestandorte mit jeweils mehreren Ladepunkten ausgeschrieben. Das Ziel ist eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur, bei der die nächste Schnellladesäule mit mindestens 150 kW jeweils innerhalb von 10 Minuten erreichbar ist.
Hierfür wurden 900 Suchräume mit 23 Regionallosen in insgesamt 6 Regionen Deutschlands identifiziert. In jedem Suchraum soll ein Schnellladestandort mit vier bis 16 Schnellladepunkten entstehen. Die Suchräume bezeichnen ein bestimmtes Gebiet, zum Beispiel rund um einen Verkehrsknotenpunkt. Die Ausschreibung der Regionallose startet am 15. September 2021. Regional tätige Betreiber sowie kleine und mittelständische Unternehmen können dann ihre Standortvorschläge innerhalb der Suchräume einbringen. In der Ausschreibung ist zudem eine sogenannte „atmende Preisobergrenze“ von 44 Cent pro kWh vorgesehen.
200 neue Autobahn-Schnellladestandorte
Zudem wird es bundesweite Autobahn-Lose geben, die im Herbst durch die Autobahn GmbH ausgeschrieben werden. Die Autobahn-Lose umfassen rund 200 Standorte auf unbewirtschafteten Rastanlagen entlang der Bundesautobahnen. Mit der Ausschreibung will man insbesondere Unternehmen ansprechen, die deutschland- und europaweit tätig sind.