Als erstes Land der Welt betreiben die Niederlande den Eisenbahnverkehr ausschließlich mit "grünem" Strom. Alle Züge der staatlichen Bahngesellschaft Nederlandse Spoorwegen (NS) fahren seit Anfang 2017 nur noch mit regenerativer Energie, welche das Rotterdamer Energieunternehmen Eneco auf Basis von Windkraft bereitstellt. Für den täglichen Transport von 6.000.000 Passagieren besteht ein jährlicher Energiebedarf von 1,2 Mrd. Kilowattstunden.
Ursprünglich sollte die hundertprozentige Umstellung der Schienenverkehrs auf Ökostrom erst 2018 erfolgen, allerdings konnten bereits 2016, früher als geplant, drei Viertel der Eisenbahnfahrten auf Basis von regenerativer Energie betrieben werden. Eneco gewinnt den benötigten Strom in den Niederlanden, aber auch in Belgien und mehreren skandinavischen Ländern. Überschüssige Energie kann mithilfe von Lithium Ionen Batterien gespeichert werden. Darüber hinaus haben die Niederlande Pläne für den Bau eines großen Offshore-Windparks vorgelegt. Aktuell verfügt der europäische Staat, der bis 2023 bis zu 16 Prozent seines Strombedarfes durch regenerative Energien abdecken will, über knapp 2.200 Windturbinen.
Die NS, bei der zumindest einige wenige Güterzüge weiter mit Diesel fahren, will ihren Energieverbrauch in den kommenden Jahren um weitere zwei Prozent senken. Seit 2005 ist der Stromverbrauch des Eisenbahnunternehmens bereits um ca. 30 Prozent zurückgegangen.