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BMW AG

Gestern fiel der Startschuss für das neue Forschungsprojekt „PREMIUM ­– Plug-In-, Range-Extender- und Elektrofahrzeuge unter realen Mobilitätsumständen: Infrastruktur, Umweltbedingungen und Marktakzeptanz“. Die BMW AG, die Alphabet Fuhrparkmanagement GmbH, die Universität Duisburg-Essen, die Universität der Bundeswehr München und die Universität Passau wollen in einem groß angelegten Feldversuch herausfinden, welche der am Markt befindlichen elektrischen Antriebsvarianten am besten zu den jeweiligen Kundenbedürfnissen passt. Das auf drei Jahre angelegte Forschungsvorhaben mit einem Gesamtbudget von 11 Millionen Euro wird mit 4,8 Millionen Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gfördert.

Die Forschungspartner sind überzeugt, dass eine höhere Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen nur erreicht werden könne, wenn es gelinge, elektrifizierte Antriebskonzepte genau auf die speziellen Anforderungen unterschiedlicher Kundengruppen abzustimmen. „Um bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf die deutschen Straßen zu bringen, müssen wir Hersteller genau verstehen, welche Anforderungen die unterschiedlichen Einsatzzwecke an die Fahrzeuge stellen.“, erklärt Dr. Tobias Karspeck, Leiter des Projekts Kundenverhalten bei der BMW AG. „Nur so können wir passgenaue Antriebskonzepte entwickeln, die vom Markt in hohen Stückzahlen angenommen werden. Denn der Kunde entschließt sich am Ende nur für den Kauf eines Elektrofahrzeugs, wenn es zu seiner mobilen Realität passt und er keine Einschränkungen zu befürchten hat.“

 

360 Elektrofahrzeuge im Einsatz

 

Dafür erfolgt laut BMW erstmalig eine detaillierte Untersuchung des kompletten Nutzerspektrums, das von Privatkunden über die Betreiber und Nutzer kleiner Flotten bis hin zu Großkunden reiche. Dabei stehen der spezifische Einsatzzweck, Ladeinfrastruktur, Ladezeiten, Batteriekosten, Verbrauch und Emissionen im Fokus. Auch die Betrachtung der umwelttechnischen Auswirkungen von Elektrofahrzeugen und die Erstellung von energie- und klimapolitischen Prognosen ist Bestandteil des Vorhabens. PREMIUM setzt für die Analyse von Nutzerverhalten, Nutzerakzeptanz und Fahrdaten im Verlauf des Projekts insgesamt 360 Kundenfahrzeuge ein, darunter 60 Privatfahrzeuge und 300 E-Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller in Firmenfuhrparks und/oder über CarSharing-Anbieter, die von der Alphabet verleast werden.

Während das Nutzungsverhalten der Privatnutzer von der Universität Passau analysiert wird, werden die gewerblich genutzten Fahrzeuge von dem von Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer geleiteten CAR-Center der Universität Duisburg-Essen betreut. Prof. Ferdinand Dudenhöffer hebt die Bedeutung von Firmenwagen hervor: „Firmenfahrzeuge machen in Deutschland knapp ein Viertel aller Neuwagenverkäufe aus. Unser Ziel ist es herauszufinden, wie Fahrzeugflotten schon heute sinnvoll mit alternativen Antrieben durchmischt werden können.“ Mit der Untersuchung von Fahrprofilen unter Berücksichtigung verschiedener Verkehrslagen ist die Universität der Bundeswehr München befasst: „Momentan wird bei Reichweitenprognosen das häufige Halten und wieder Anfahren z.B. an Ampeln oder im Stop-and-Go-Verkehr nicht berücksichtigt. Dabei hat ein solches Fahrprofil massive Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Indem wir die Verkehrslage einbeziehen, können wir exaktere Reichweitenprognosen erstellen. Damit wollen wir der Reichweitenangst entgegenwirken und die Nutzerakzeptanz weiter steigern", erklärt Prof. Klaus Bogenberger, Leiter des Instituts für Verkehrswesen und Raumplanung. Die ersten Ergebnisse des PREMIUM-Projekts werden im Frühjahr 2015 erwartet.

 

Quelle: Pressemitteilung BMW AG

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