Der chinesische Batteriehersteller CATL hat in seinem neuen Werk in Arnstadt bei Erfurt die Serienproduktion von Batteriezellen offiziell aufgenommen. Die neue Fabrik im Industriegebiet Erfurter Kreuz ist CATLs erste außerhalb des Heimatmarktes und nach Angaben des Unternehmen die aktuell größte Zellfertigung Europas.
Ausgelegt ist das Werk zunächst auf eine Kapazität von 14 Gigawattstunden, die Anfang 2024 erreicht werden sollen. Die Zahl der Mitarbeiter soll bis Ende diesen Jahres von aktuell rund 1.000 auf 2.000 verdoppelt werden. Die anvisierten 14 GWh entsprechen CATL zufolge etwa 30 Millionen Zellen pro Jahr. Damit ließen sich je nach Größe der Batterien 185.000 bis 350.000 Elektroautos bestücken, so der Akku-Hersteller. CATL will mit seinen Batterien alle namhaften Autohersteller in Deutschland und Europa bedienen.
„Batteriezellen sind das Herzstück der Elektromobilität - und damit der Zukunft des Individualverkehrs. Diese Investition, dieses Werk in Thüringen spielt nicht nur eine zentrale Rolle bei der Mobilitätswende, sondern auch bei der Transformation der deutschen und europäischen Autoindustrie“, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).
Weitere Gigafactory in Ungarn geplant
Die Bauarbeiten für das Werk starteten 2019, im April 2022 erhielt CATL die Genehmigung für die Batteriezellfertigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz. Im dritten Quartal letzten Jahres wurde mit der Modulproduktion begonnen. Im Dezember dann die erste Charge von Lithium-Ionen-Zellen unter Serienbedingungen produziert.
Im ungarischen Debrecen will CATL eine weitere Fabrik errichten, aus dem unter anderem das nahegelene Mercedes-Werk beliefert werden soll. Die neue Fabrik ist auf eine jährliche Kapazität von 100 GWh ausgelegt. Kannibalisierungseffekte zum Werk in Thüringen befürchten die Chinesen nicht – die Nachfrage nach Batteriezellen sei in jedem Fall groß genug.
