Nach rund dreieinhalb Jahren wurde das Kölner Elektromobilitäts-Modellprojekt "colognE-mobil" abgeschlossen – offensichtlich erfolgreich, denn Konsortialführer Ford zog bei der gestrigen Abschlussveranstaltung in Anwesenheit des nordrhein-westfälischen Verkehrsministers Michael Groschek eine durchweg positive Bilanz.
Im Rahmen des vom Bundesverkehrsministeriums mit 7,5 Millionen Euro geförderten Projekts stellte Ford eine Flotte von insgesamt 56 Elektro- und Plug-In-Hybrid-Fahrzeugen (im Januar sprach Ford noch von 61 E-Fahrzeugen) zur Verfügung, darunter 22 Ford Focus Electric und 10 vollelektrische Ford Transit Connect und 2 batteriebetriebene Transit.
Die Ergebnisse sind aufschlussreich: Insgesamt wurden von den eigesetzten Elektrofahrzeugen über 715.000 Kilometern zurückgelegt - 69 Prozent rein elektrisch (490.000 km) und 31 Prozent (225.000 km) im kombinierten elektrischen/Benzinbetrieb der Plug-In-Hybride. 90 Prozent aller Fahrtstrecken beliefen sich auf maximal 22 Kilometer – bei reinen Elektroautos waren es 15 Kilometer, bei den Plug-in-Hybriden 38 Kilometer. Die Tagesdurchschnittsstrecken betrugen bei E-Autos 32 Kilometer und bei Plug-ins 65 Kilometer.
Fahrer entwickeln mit der Zeit zunehmend Sicherheit im Umgang mit Elektroautos
Zudem konnte laut Ford beobachtet werden, dass die Teilnehmenden sich im Verlauf des Projektes zunehmend an die Nutzung der alternativen Antriebe gewöhnten. Dies zeigte sich v.a. im Ladeverhalten: Während zu Beginn der Testphase nur 19 Kilometer (Elektroautos) bzw. 71 Kilometer (Plug-ins) ohne nachzuladen zurückgelegt wurden, stiegen die Strecken mit zunehmender Gewöhnung auf 28 Kilometer bzw. 74 Kilometer.
"Das Kölner Projekt hat in der realen Welt den Beweis dafür geliefert, dass Elektrofahrzeuge hervorragend zum urbanen Verkehr einer Großstadt wie Köln passen", so Jörg Beyer, Geschäftsführer Produktentwicklung der Ford-Werke GmbH.
Roland Krüger, Projektleiter colognE-mobil und Leiter elektrische Antriebsstrang-Entwicklung bei Ford, ergänzte: "Die elektrifizierten Fahrzeuge bewährten sich vom gewerblichen oder kommunalen Gebrauch als Poolcar bis hin zum Einsatz als Taxi oder Carsharing-Fahrzeug oder aber auch als umweltschonendes Fahrzeug für Berufspendler."
colognE-mobil: Wegbereiter der Elektromobilität in Köln
Weitere Projektpartner waren die Stadt Köln, RheinEnergie, TÜV Rheinland, Flughafen Köln/Bonn, Taxiruf Köln, Flinkster-Carsharing, Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), Regionalverkehr Köln (RVK), Universität Duisburg-Essen (UDE) mit acht Lehrstühlen, TRC Transportation Research & Consulting, Energiebau sowie Auto-Strunk.
Ford sieht das colognE-mobil-Projekt als Wegbereiter: In Köln sollen mittlerweile rund 30 Prozent aller in Nordrhein-Westfalen zugelassenen Elektroautos unterwegs sein. Der Autohersteller hat zudem vor seiner Europazentrale in Köln den ersten unternehmenseigenen Solarcarport mit 8 Ladepunkten auf dem europäischen Kontinent installiert.